Verzögerte verbesserte Siri: Apple reagiert auf Sammelklage
Weil Apple seine kontextsensitive Sprachassistentin plus weiterer KI-Features erst nächstes Jahr veröffentlicht, gab es Klagen. Der Konzern will sie verhindern.
Apple-Logo: Immer wieder Sammelklagen – diesmal auch wegen Siri.
(Bild: Generiert mit Midjourney durch Mac & i)
Apple hat eine Abweisung einer Sammelklage gefordert, in der Nutzer Geldentschädigung für die verzögerte kontextsensitive Siri fordern. Die neuen KI-Funktionen hätten eigentlich im vergangenen Frühjahr erscheinen sollen, kommen nun aber vermutlich erst in den ersten Monaten des Jahres 2026. Apple war daraufhin gleich mehrfach verklagt worden: Einerseits von Kunden, die behaupten, wegen der neuen Funktion ein Apple-Intelligence-fähiges iPhone erworben zu haben, andererseits aber auch von Aktionären, die meinen, dass die Verschiebung zu einem Einbruch des Apple-Aktienkurses geführt haben könnte.
Viele KI-Features geliefert, sagt Apple
In der Sammelklage, auf die Apple nun reagierte (5:25-cv-02668-NW am United States District Court für den nördlichen Distrikt Kaliforniens in San Jose), geht es um falsche Werbeversprechen. Das Verfahren fasst gleich mehrere Sammelklagen zusammen, die an verschiedenen US-Gerichten eingereicht wurden.
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Apples Rechtsbeistände schreiben in ihrer "Motion to Dismiss", die bereits Ende September an das Gericht ging, die Verzögerung von nur zwei Funktionen könne die "weitreichenden Vorhaltungen" der Kläger nicht unterstützen. Denn "nahezu zwei Dutzend Apple-Intelligence-Features" seien regulär veröffentlicht worden, etwa Image Playground, Schreibwerkzeuge, Genmoji, KI-gestützte Priorisierung von Benachrichtigungen und mehr. Apple habe zudem von Anfang an mitgeteilt, dass die KI-Funktionen allmählich veröffentlicht würden und "sich weiterentwickeln".
Nicht auf Werbung verlassen
Zudem hätten Nutzer beim iPhone 16 unter anderem von "Kamera-Verbesserungen, erweiterten Chips und verbesserter Performance, aktualisierten Displays und zahlreichen weiteren Hardware- und Software-Verbesserungen" profitiert. Die Kläger hatten unter anderem eine TV-Anzeige Apples genannt, in der die neuen Features bereits "live" gezeigt wurden. Apple schreibt nun, die Kläger hätten sich nicht "generell auf Apples 'Werbung' oder 'Marketing' verlassen" können.
Zudem hätten sie in den Klagen teilweise auf Behauptungen verlassen, die gar nicht von Apple stammten. Apples Anwälte sehen außerdem nicht, dass Apples Vorgehen "unfair" – also womöglich wettbewerbsverzerrend – gewesen sei. Apple habe sich außerdem nicht illegal an den Kunden bereichert und keine Garantieversprechen gebrochen. Wie es nun mit dem Verfahren weitergeht, bleibt abzuwarten – das Gericht hat mindestens mehrere Monate Zeit, um über eine Abweisung oder einen Fortgang der Sammelklage zu entscheiden.
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(bsc)