Montag: China-Mineralien für die EU, SpaceX für vereinfachte Mondmission

Import Seltener Erden + Vereinfachung zur früheren Mondlandung + OpenAI mit Milliardenverlust + Datenrückkehr aus US-Clouds + Italiens Fernzüge in Deutschland

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Starships auf dem Mond; Montag: Exportkontrollen-Ausnahme, SpaceX-Vereinfachung, OpenAI-Verluste, Daten-Rückholung & Fernverkehr-Konkurrenz

(Bild: SpaceX)

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Peking hat EU-Handelskommissar Šefčovič bestätigt, dass Seltene Erden vorläufig wieder in die EU ausgeführt werden dürfen, nachdem China mit den USA eine ähnliche Vereinbarung eingegangen ist. Das ist wichtig etwa für Halbleiter, denn die EU ist bei der Versorgung mit Seltenen Erden zu etwa 99 Prozent von China abhängig. Derweil ist der Zeitplan für die Artemis-3-Mission zur bemannten US-Mondlandung nicht mehr zu halten. Eine Vereinfachung könnte den Prozess beschleunigen, sagt das mit der NASA-Mission beauftragte Raumfahrtunternehmen. SpaceX nennt zwar keine Details, aber wichtige Tests sind für 2026 geplant. Wohl nicht geplant waren die großen Verluste von OpenAI. Diese werden zwar nicht offiziell genannt, aber OpenAI-Investor Microsoft zieht im eigenen Geschäftsbericht einen Teil des OpenAI-Verlusts vom eigenen Umsatz ab. Der KI-Hersteller schreibt demnach offenbar Verluste im zweistelligen Milliardenbereich – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

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Nach intensiven Gesprächen mit der chinesischen Führung hat die EU die Zusage erhalten, dass die von Peking nach einem Treffen zwischen dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping und US-Präsident Donald Trump ausgesetzten Exportbeschränkungen für Seltene Erden auch für die Europäische Union gelten. China hat die jüngsten Exportkontrollen für die kritischen Mineralien, die für die globale Halbleiter-, Clean-Tech- und Rüstungsindustrie unerlässlich sind, nach dem Treffen mit Trump in Südkorea um ein Jahr verschoben. Diese Atempause, die Peking nun offiziell auf die EU ausdehnt, verschafft der europäischen Wirtschaft eine wichtige Frist, um ihre Lieferketten zu sichern: Aussetzung der Exportkontrollen Chinas für Seltene Erden gilt auch für die EU.

Eigentlich wollten die USA 2024 Astronauten wieder zum Mond bringen, mehr als 50 Jahre nachdem der letzte Mensch den Erdtrabanten betreten hat. Dieser Zeitplan war bereits vor Jahren als zu ambitioniert bezeichnet worden und konnte nicht eingehalten werden. Jetzt hat das von der NASA für die bemannte Mondlandung beauftragte Weltraumunternehmen SpaceX eine "vereinfachte Missionsarchitektur" ins Spiel gebracht, um weitere Verzögerungen zu vermeiden und Astronauten schneller auf die Mondoberfläche zu bringen. Details bleibt Elon Musks Weltraumunternehmen allerdings schuldig. Immerhin verspricht SpaceX, wichtige Tests mit Starship noch 2026 durchzuführen, etwa die Betankung im Orbit: SpaceX deutet nach verzögerten Plänen für Mondlandung "einfacheres" Starship an.

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KI-Hersteller OpenAI hat im dritten Jahresquartal offenbar einen Verlust im zweistelligen Milliardenbereich verzeichnet. Das legt der aktuelle Microsoft-Quartalsbericht nahe. So könnte sich der Verlust bei OpenAI auf bis zu 12,1 Milliarden US-Dollar belaufen. Zwar ist OpenAI selbst nicht börsennotiert und veröffentlicht deshalb auch keine Geschäftsberichte. Anders ist das bei börsennotierten Investoren wie Microsoft. Das Unternehmen hält 27 Prozent an OpenAI, im aktuellen Quartalsbericht kommuniziert Microsoft deshalb auch öffentlich über den Stand seiner OpenAI-Beteiligung. Demnach hat Microsoft OpenAI bis zum 30. September 2025 insgesamt 11,6 Milliarden US-Dollar gegeben: Microsoft-Quartalsbericht offenbart zweistelligen Milliardenverlust bei OpenAI.

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat eine Förderinitiative zum Sichern gefährdeter Datenbestände und zur Resilienz im Bereich Wissenschaft ins Leben gerufen. Der Aufruf zum Heimholen wichtiger Forschungsdaten aus dem Ausland ist eine Reaktion auf die zunehmende Abhängigkeit der deutschen und europäischen Wissenschaft von nicht-europäischen Tech-Konzernen vor allem aus den USA wie Amazon, Google und Microsoft. Er zielt insbesondere auf Repositorien, die bei diesen US-Cloud-Anbietern oder in den USA selbst gehostet werden. Die DFG warnt, sonst bestehe die Gefahr, dass diese bereits jetzt oder künftig nicht mehr für die Wissenschaft zur Verfügung stünden, und stellt dafür finanzielle Mittel in nicht genannter Höhe bereit: Deutsche Forschungsgemeinschaft will Daten aus US-Clouds holen.

Rote Frecciarossa-Schnellzüge aus Italien neben weißen ICEs im deutschen Fernverkehrsnetz? Italiens Staatsbahn erwägt, der Deutschen Bahn im deutschen Fernverkehr auf der Schiene Konkurrenz zu machen. "Wir überlegen, unser Geschäft in Deutschland um den renditenträchtigen Bereich der Schnellzüge zu erweitern", sagte der Chef der Ferrovie dello Stato Italiane (FS) Stefano Donnarumma dem "Handelsblatt". Dem Bericht zufolge geht es um 50 Züge, die FS einsetzen könnte. Die Idee steht wohl noch am Anfang: "Wir haben Kontakt zu den Infrastrukturbetreibern und Behörden aufgenommen, wie es sich gehört", sagte Donnaruma. Im Regionalverkehr ist die FS bereits über ihre Tochter-Gruppe Netinera in Deutschland aktiv: Italiens Staatsbahn will in Deutschland einsteigen.

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(fds)