I-Kfz: Fahrzeugschein als verifiziertes Doppel auf dem Smartphone
Um den Autofahrern das "oft mühselige Suchen des Dokuments" zu ersparen, darf der Fahrzeugschein jetzt als Doppel auf dem Smartphone mitgeführt werden.
Screenshot i-Kfz-App
(Bild: i-Kfz-App)
Vor der Hauptuntersuchung stellt sich die Frage, und spätestens bei einer Verkehrskontrolle werden viele hektisch: Wo ist der Fahrzeugschein? Im Portemonnaie, im Handschuhfach, hinter der Sonnenblende? In der Handtasche der Tochter? Oder doch daheim in der Schublade? Für das Original gilt immerhin eine Mitführungspflicht als rechtlich relevantes Schriftstück, schon ein schlichtes Vergessen kann mit einer Buße von zehn Euro geahndet werden.
Das offiziell als "Zulassungsbescheinigung Teil I" bezeichnete Dokument ist gewissermaßen der Personalausweis des Fahrzeugs, gilt unterwegs als Besitz- und Zulassungsnachweis und enthält wichtige technische Informationen, etwa das Gewicht, aber auch davon nachträglich erlaubte Abweichungen, wie Felgen, die nicht der ursprünglichen Ausstattung entsprechen. Ersteres ist relevant für das Befahren bestimmter Straßen, letzteres für die Benutzung des Fahrzeugs selbst.
Gilt vorerst noch deutschlandweit
Um den Autofahrern das "oft mühselige Suchen des Dokuments" zu ersparen, wie das Verkehrsministerium schreibt, darf es jetzt als Doppel in einer Anwendung auf dem Smartphone mitgeführt werden. Verkehrsminister Patrick Schnieder (CDU), Digitalminister Karsten Wildberger (CDU) und der Präsident des Kraftfahrt-Bundesamtes Richard Damm haben heute die i-Kfz-App gestartet, wie sie von der Ampelkoalition bereits Anfang 2025 beschlossen worden war. Der Fahrzeugschein braucht in Deutschland nicht mehr in Papierform mitgeführt zu werden, wenn er auf i-Kfz präsentiert werden kann. Bei Fahrten im Ausland muss der Papier-Fahrzeugschein vorerst weiterhin mitreisen, eine europäische Lösung ist aber bereits in Arbeit. Die App haben das Kraftfahrt-Bundesamt und die Bundesdruckerei im Auftrag des Verkehrsministeriums entwickelt.
Der Schein kann nahezu beliebig geteilt werden
Die App bietet über die vereinfachte Mitführung hinaus mehrfachen Zusatznutzen: So kann allen vom zunächst nur privaten Besitzer ermächtigten Personen eine durch die App verifizierte digitale Kopie des Scheins zur Verfügung gestellt werden, eine Übergabe des Scheins kann entfallen. Ab Anfang 2026 können das dann auch juristische Personen, wie Flottenbetreiber, tun
Dabei kann man einen Zeitraum festlegen und zwischen zwei Arten der Weitergabe wählen. Für die Weitergabe vor Ort erstellt die App einen QR-Code, den die andere Person mit ihrer App scannen muss, um die Kopie des Fahrzeugscheins herunterladen zu können. Für die Online-Weitergabe erstellt die App einen Link zum Teilen mit der anderen Person. Geteilte Kopien werden spätestens ungültig, wenn der Halter seine Kopie löscht, etwa bei einem Fahrzeugverkauf. Nutzer von i-Kfz werden zudem automatisch an Termine zur Hauptuntersuchung und andere fahrzeugrelevante Ereignisse erinnert.
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Im Verlauf der angestrebten Digitalisierung der Behördenangebote befindet sich auch die Einbeziehung des Führerscheins in Entwicklung. Dessen digitale Version soll voraussichtlich Ende 2026 in eine Anwendung überführt werden können. Das Verkehrsministerium schreibt dazu: "Beide Dokumente (Fahrzeugschein und Führerschein) sollen perspektivisch in einer App verfügbar sein".
I-Kfz ist, je nach Plattform, über den Play Store oder den App Store kostenlos erhältlich. Nutzbar ist sie allerdings nur in Verbindung mit der eID-Funktion auf dem Ausweis.
Siehe auch:
- i-Kfz-App bei heise Download
(fpi)