SQL Server 2025 ist da

Microsoft integriert erstmals KI-Funktionen direkt in SQL Server. Die neue Version bringt zudem JSON-Support und ändert das Lizenzmodell.

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Laptop, aus dem ein Baum wächst, Microsoft-Logos statt Blätter, grüner Hintergrund

(Bild: heise medien)

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Microsoft hat auf seiner Entwicklerkonferenz Ignite die allgemeine Verfügbarkeit von SQL Server 2025 bekanntgegeben. Die wichtigste Neuerung: Die Datenbanksoftware integriert erstmals KI-Funktionen direkt in die Engine. Entwickler können damit Vektorsuche, semantische Abfragen und Retrieval Augmented Generation (RAG) direkt über T-SQL nutzen.

Die KI-Integration unterstützt mehrere Backend-Dienste: Neben Microsofts eigenem Azure OpenAI Service und Microsoft Foundry lassen sich auch OpenAI-Modelle sowie das Open-Source-Framework Ollama direkt anbinden. Modellwechsel sollen ohne Code-Änderungen möglich sein. Für Entwickler stehen zudem Bindings für LangChain und Semantic Kernel bereit.

Zu den weiteren Neuerungen gehören native JSON-Unterstützung, REST-APIs sowie reguläre Ausdrücke und Fuzzy String Matching. Ein neues Change Event Streaming ermöglicht ereignisgesteuerte Architekturen ohne den Overhead klassischer Change Data Capture-Mechanismen. Das SQL Server Management Studio (SSMS) liegt in Version 22 vor und erhält KI-Assistenz sowie ARM64-Support. Ein neuer Python-Treiber namens mssql-python ergänzt die Toolchain.

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Microsoft passt das Produktportfolio deutlich an: Die Standard-Edition unterstützt nun bis zu 32 Cores und 256 GByte RAM, der Resource Governor ist jetzt enthalten. Eine neue Standard-Developer-Edition soll realistischere Entwicklungs- und Testumgebungen ermöglichen. Die Express-Edition wächst auf maximal 50 GByte pro Datenbank, die Advanced-Variante wird integriert.

Die Web-Edition wird hingegen eingestellt – SQL Server 2022 bleibt die letzte Version mit dieser Lizenz. Der Power BI Report Server ist künftig in allen Editionen außer Express enthalten. Für Linux-Umgebungen bringt SQL Server 2025 TLS 1.3, signierte Container-Images sowie Unterstützung für RHEL 10 und Ubuntu 24.04. Die tempdb-Datenbank lässt sich nun auf tmpfs ablegen, zudem gibt es eine VS-Code-Integration für lokale Container-Deployments.

Bei der Performance und Sicherheit verspricht Microsoft Verbesserungen durch Entra Managed Identities für eine modernere Authentifizierung, optimiertes Locking für höhere Parallelität, Tempdb-Governance gegen ausufernde Queries sowie stabilere Query-Performance durch optionale Parameter Plan Optimization. Die Always-On-Verfügbarkeit wurde überarbeitet und soll schnellere Failover ermöglichen. Für hybride Szenarien sorgt die Integration mit Azure Arc für einheitliche Verwaltung über On-Premises-, Cloud- und Hybrid-Umgebungen hinweg.

Ein Überblick der Neuerungen findet sich in der Ankündigung bei Microsoft.

(fo)