openDesk: Bundes-Office bekommt Sicherheits-Update und neue Funktionen
Die Open-Source-Office-Suite openDesk für Behörden erhält mit Version 1.10 zentrale Sicherheitsverbesserungen und neue Funktionen für Projektmanagement.
(Bild: OpenProject)
Das vom Bundesinnenministerium geförderte Projekt openDesk hat Version 1.10 seiner freien Office-Suite veröffentlicht. Der Fokus liegt auf einer verbesserten Sicherheitsarchitektur sowie neuen Funktionen für Projektmanagement und Dokumentenbearbeitung.
Die Microsoft-365-Alternative wird vom Zentrum für Digitale Souveränität (ZenDiS) koordiniert und soll Behörden aus der Abhängigkeit von proprietären Anbietern führen. Wie ZenDiS-Chef Alexander Pockrandt im Oktober gegenüber heise online erklärte, wird openDesk bereits in mehreren Bundesbehörden getestet.
Keycloak 26.4 und automatischer Session-Logout
Kern der Sicherheitsverbesserungen ist das Update des Identity-Access-Management-Systems (IAM) auf Version 1.15.2, das nun Keycloak 26.4.x integriert. Neben aktuellen Sicherheits-Patches bietet die neue Version einen LDAP-Import, der standardmäßig aktiv ist und föderierte Identitäten besser unterstützt. Eine weitere wichtige Neuerung: Der Back-Channel-Logout via OIDC beendet beim Abmelden aus dem Portal automatisch alle Sessions in verknüpften Diensten – das erhöht die Sicherheit in heterogenen Umgebungen deutlich.
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Projektmanagement und Tabellenkalkulation verbessert
Die in openDesk integrierte Projektmanagement-Software OpenProject wurde auf Version 16.6 aktualisiert. Die Entwickler versprechen erhebliche Performance-Verbesserungen bei API-Anfragen und Autocomplete-Funktionen, besonders in groĂźen Umgebungen. Neu sind berechnete Werte in Projektattributen und hierarchische Felder fĂĽr Portfolio-Analysen.
Bei der Tabellenkalkulation setzt openDesk auf Collabora Online 25.04.6. Die neue Version bringt Formeln wie VSTACK, HSTACK und TEXTSPLIT fĂĽr komplexere Datenanalysen. Der PDF-Export kann nun auch Kommentare einbetten, was die Abstimmung mit externen Partnern vereinfacht. Zudem unterstĂĽtzt die Office-Komponente jetzt benutzerdefinierte XML-Mappings im OOXML-Format.
Groupware mit LDAP-Mailinglisten
Die auf OpenXchange basierende Groupware-Komponente für E-Mail, Kalender und Kontakte erhält Optimierungen bei Caching und Routing. Neu ist die Unterstützung für LDAP-basierte Mailinglisten: E-Mails an eine Gruppenadresse werden automatisch an alle aktuellen Mitglieder verteilt, ohne manuelle Pflege der Listen. Die Videokonferenz-Komponente Jitsi und das Wiki-System XWiki (Version 17.4.7) bekamen primär Stabilitäts-Updates.
Alle Updates finden sich in den Release Notes. Zusammen mit openDesk konkurrieren inzwischen mehrere europäische Alternativen mit Microsoft 365. Erst vor wenigen Wochen ging mit Ionos Nextcloud Workspace ein weiterer deutscher Dienst an den Start, der ebenfalls auf Open-Source-Komponenten setzt und Daten in deutschen Rechenzentren speichert.
Siehe auch:
- openDesk bei heise download
- IONOS Nextcloud Workspace bei heise download
(fo)