Unterwegs im Porsche Boxster Spyder
Mit markanten Hutzen am Heck, enger Stoffmütze und weniger Gewicht huldigt der Spyder dem legendären Typ 550 aus den 1950er Jahren. Hält der Neue, was sein sportliches Äußeres verspricht?
- Matthias Nauman
München, 19. November 2010 – Die Vorfreude auf eine Ausfahrt mit dem Porsche Boxster Spyder war groß, doch als der Mittelmotor-Sportler auf dem Redaktionsparkplatz steht, wird sie zunächst durch einige – sicher gut gemeinte – Hinweise des Herstellers getrübt: Waschanlagen sind für den Wagen tabu, und mit geschlossenem Verdeck darf man nicht schneller als 200 km/h fahren. Das Öffnen und Schließen des Stoffdachs erweist sich zudem als eine Übung, für die man Geduld und Geschick aufbringen muss.
Purist mit Schalensitzen
Die Stimmung hellt sich allerdings schon beim ersten Einsteigen wieder auf: tiefe Sitzposition, ein komplett mit Leder bezogenes Armaturenbrett, eine in Wagenfarbe lackierte Mittelkonsole und vor Augen den mittig platzierten Drehzahlmesser sowie daneben der Tachometer mit 300-km/h-Skala. Der Boxster Spyder ist ein Purist, wie die leichten, den Körper perfekt umschließenden Schalensitze sowie Stoffschlaufen anstelle der herkömmlichen Türöffner unterstreichen.
Unterwegs im Porsche Boxster Spyder (28 Bilder)

Schönwetter-Porsche: der Boxster Spyder
Wie ein Brett
Schon auf den ersten Metern wird deutlich, dass der Boxster Spyder alles andere als ein auf Komfort gebürsteter Roadster ist. Wie ein Brett liegt der Wagen auf dem Asphalt. Drückt man die Sporttaste, die es in Verbindung mit dem optionalen "Sport Chrono Paket" gibt, werden die Dämpfer noch einmal härter eingestellt. Nun spüren Fahrer und Beifahrer jeden überfahrenen Kanaldeckel. Das neu entwickelte Sportfahrwerk verzeiht keine Schlaglöcher, sorgt aber für eine exzellente Straßenlage. Besonders in Biegungen spielt der Schwaben-Sportler seine Fahrdynamik aus und nimmt Kurven selbst bei hohem Tempo perfekt. Hervorragend darauf abgestimmt ist die sehr direkt agierende Lenkung.