DisplayPort künftig kompatibel zu HDMI und DVI

Zur IFA hatte die Firma Genesis Microchips das erste Receiver-Transmitter-Paar für den DisplayPort vorgestellt. Nun soll der von der VESA (Video Electronics Standard Association) im Mai standardisierte Display-Anschluss eine erste Revision erfahren. Dabei dreht sich alles um die Kompatibilität zu bestehenden Anschlüssen, denn in seiner ursprünglichen Form lassen sich an Grafikkarten mit dem DisplayPort weder Monitore mit DVI- oder HDMI-Eingang betreiben, noch unterstützt die digitale Schnittstelle den von Hollywood-Filmstudios so energisch forcierten HDCP-Kopierschutz. Der DisplayPort kann digitale Signale mit einer Bandbreite von 10,8 GBit/s über ein 15 Meter langes Kabel übertragen. Über eine HDMI-1.3-Verbindung sind es ähnlich große Datenmengen (10,2 GBit/s).

Die DisplayPort-Entwickler dürften eingesehen haben, dass es schwierig wird, die von der VESA gepuschte Digitalschnittstelle ohne diese Kompatibilitäten als industrieweiten Standard zu etablieren. Die Revision 1.1 des DisplayPort soll demnach die High Bandwidth Digital Content Protection (HDCP) unterstützen. Ab der HDCP-Version 1.3, die voraussichtlich Anfang 2007 erscheint, soll der DisplayPort die gleichen HDCP-Schlüssel verwenden können wie DVI und HDMI. Bislang nutzt die neue Digitalschnittstelle ein eigenes Verschlüsselungsverfahren namens DisplayPort Content Protection (DPCP); dies soll auch weiterhin implementiert werden.

Zusätzlich arbeitet die Task Group um AMD, Dell, Genesis, HP, Intel, Lenovo, Nvidia und Samsung daran, dass nicht nur der HDCP-Handshake sondern auch der DisplayPort selbst kompatibel zu DVI und HDMI wird. Außerdem sollen Geräte mit DisplayPort kompatibel zu PCI-Express-Grafiksystemen werden. Wenn diese Arbeiten vollbracht sind, soll irgendwann im kommenden Jahr Version 2.0 des DisplayPort – noch mehr Kapazität, noch mehr Features – auf den Weg gebracht werden. Ob vorher bereits Produkte mit dem digitalen Anschluss DisplayPort erhältlich sein werden, bleibt abzuwarten. (uk)