Intel bildet chinesische Lehrer aus

Über 10.000 PCs soll Intel für Schulen in Chinas ländlichen Regionen stiften und mehr als eine Million Lehrer in ihrer Nutzung unterrichten.

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Von
  • Jürgen Kuri

Der weltgrößte Chiphersteller und die chinesische Regierung haben ein Abkommen geschlossen, nach dem Intel Lehrer ausbilden soll. Zudem werde Intel auf Basis der Vereinbarung mit dem chinesischen Erziehungsministerium den Einsatz von moderner Technik in ländlichen Gegenden Chinas fördern, erklärte Intel laut Berichten in US-Medien. "Erziehung ist der Schlüssel zur Wettbewerbsfähigkeit jeder Nation", wird Intels Verwaltungsratschef Craig Barrett zitiert.

Intel soll laut der Vereinbarung bis 2008 mehr als 10.000 PCs für Schulen in Chinas ländlichen Regionen stiften, außerdem sollen eine Million Lehrer in der Nutzung moderner Technik ausgebildet werden. Diese sollen dann wiederum bis zum Jahr 2011 über 100 Millionen Schüler in der PC-Nutzung unterweisen. Die Vereinbarung mit der chinesischen Regierung versteht Intel als Teil seines Programms "World Ahead", das sowohl Marketing-Initiative zur Erschließung neuer Märkte in Entwicklungsländern ist als auch Initiative zur Verbesserung der IT-Versorgung in der so genannten zweiten und dritten Welt. Im Rahmen des Programms will Intel insgesamt in den nächsten fünf Jahren rund eine Milliarde US-Dollar investieren.

Intel reiht sich in eine ganze Reihe von Firmen ein, die China als den wichtigsten Wachstumsmarkt für die Hightech-Branche ansehen und mit hohen Investitionen dabeisein wollen. Dieses Engagement gerät aber besonders von Menschenrechtsgruppen, aber auch von Politikern immer wieder unter Beschuss: Zuletzt wurden Firmen wie Cisco, Microsoft, Yahoo oder Google auf dem gegenwärtig stattfindenden Internet Governance Forum dafür kritisiert, sie würden mit den Machthabern autoritärer Staaten gemeinsame Sache machen und damit Menschrechtsverletzungen fördern. Zuvor hatten beispielsweise Amnesty International, aber auch das EU-Parlament Firmen wegen ihres Engagements in China kritisiert. Die betroffenen Firmen hatten sich stets gegen die Vorwürfe gewehrt und teilweise gar betont, ihre Produkte förderten die Möglichkeiten der Menschen, ihre Meinung zu äußern und in die Politik einzugreifen. (jk)