Gates: Konkurrenten wollen Windows Vista kastrieren lassen
Microsoft-GrĂĽnder Bill Gates betonte auf der BrĂĽsseler Station seiner Europa-Rundreise, das kommende Windows Vista enthalte trotz aller Interventionen der Konkurrenz die geplanten Funktionen zur Verbesserung von Sicherheit und Leistung.
Die europäische Antikartell-Regulierung hat nicht dazu geführt, dass wichtige Funktionen im kommenden Betriebssystem Windows Vista grundlegend geändert wurden, sagte Bill Gates auf seiner Europa-Rundreise, die ihn gestern nach Brüssel geführt hatte. Der Microsoft-Gründer, der sich eigentlich nach und nach um anderes, denn um die Niederungen des Software-Business kümmern will, hatte einen Rüffel für die Konkurrenten parat: Er warf ihnen vor, Windows Vista matt setzen zu wollen. Laut einer unter anderem vom Wall Street Journal zitierten Aussage ist Gates der Ansicht, Konkurrenten wollten erreichen, dass die Kartellwächter Windows Vista kastrieren.
Windows Vista erreichte vor zwei Tagen den Status Release to manufacturing. Damit hat der Konzern monatelang von Analysten diskutierte Zweifel daran in den Hintergrund gedrängt, das Betriebssystem könne wie geplant im kommenden Januar für Endverbraucher erhältlich sein. Diese waren auch von Microsoft geschürt worden, denn der Konzern ging im September in die kontrollierte Offensive mit dem Vorwurf an die EU-Kartellwächter, aufgrund ihrer Bedenken könne sich der Europastart verzögern. Daraufhin entwickelte sich ein Gefecht zwischen den Streitparteien Microsoft, vorwiegend Herstellern von Sicherheitssoftware und EU-Vertretern. Mitte Oktober ließ Microsoft seine Drohung mit einem verzögerten Europastart fallen und arrangierte sich mit der Haltung der EU, die keinen Freifahrtschein für Vista ausstellen, sondern die Marktentwicklung beobachten will.
Bill Gates betonte abseits einer Veranstaltung, auf der die neuen Vista-Funktionen vorgestellt wurden, Microsoft habe auf jeder Etappe bis zur Fertigstellung des Betriebssystems mit den Kartellwächtern diskutiert. Trotz aller Vorstöße von Firmen wie Symantec und McAfee seien innovative Funktionen in Vista zur Verbesserung von Sicherheit und Leistung enthalten. Kein europäischer Regulierer habe darauf bestanden, dass Sicherheitsfunktionen aus Vista entfernt werden sollten.
Siehe zu Windows Vista auch:
- Microsoft: Windows Vista ist "secure by design"
- Windows Vista ist fertig
- Microsoft stellt .NET Framework 3.0 fertig
- AusfĂĽhrliche Berichte zu Windows Vista brachte c't in Ausgabe 22/06:
- Nur noch mit Lizenz, Windows Vista mit verschärftem Aktivierungszwang, S. 20
- Warum Vista?, Windows-Nachfolger: Argumente für und gegen den Umstieg, S. 118
- Vistas Reize, Was Neues in Windows Vista steckt, S. 120
- Vista auf Probe, Praxis-Eindrücke von Windows Vista, S. 128
- Microsoft ändert Vista-Lizenz
- Leitfaden fĂĽr die Aktivierung von Windows Vista als Volumenlizenz
- PC-Hersteller: Weihnachten ohne Vista tut weh
- Aufregung um Benchmark-Klausel in der Lizenz fĂĽr Windows Vista
- Microsoft nennt erste Preise fĂĽr Windows Vista in Deutschland
- Im Weihnachtsgeschäft gibt's Coupons für Vista und Office
- Sophos: McAfee und Symantec schlecht auf Vista vorbereitet
- Microsoft: McAfees Kritik an Vista ungenau und aufhetzend
- Rootkit verschiebt Windows in virtuelle Maschine
- Microsoft baut Vista-APIs fĂĽr Sicherheitsfirmen
- Windows-Aktivierung kĂĽnftig auch bei Volumenlizenzen
- Keine Verschiebung von Windows Vista in Europa
- Microsoft und EU-Kommission streiten ĂĽber Sicherheitsfunktionen in Vista
- EU-Kommission: Verantwortung fĂĽr Vista-Start liegt allein bei Microsoft
- Microsoft befürchtet verzögerten Vista-Start in Europa