Studie: Arbeitgeber trauen Müttern keine gute Leistung zu

Weil es an entsprechenden Kinderbetreuungsangeboten und flexiblen Arbeitszeiten fehlt, haben Mütter oft Probleme, wieder erfolgreich in den Job zu finden. Doch sie müssen nicht nur mit fehlenden Strukturen, sondern auch mit Vorurteilen kämpfen.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Marzena Sicking

Chancengleichheit im Beruf: Die meisten Frauen empfinden dies als Realität – solange sie nicht Mutter sind. Denn Frauen, die sich für ein Kind entscheiden, haben anschließend große Probleme wieder erfolgreich in den Beruf zu finden. Dies liegt an einem zu geringen Angebot an Kinderbetreuungsplätzen, am Mangel an flexiblen Arbeitszeiten und – wie eine aktuelle Studie von Regus zeigt – auch an den Vorurteilen der Arbeitgeber gegenüber Müttern.

So scheinen sich die beruflichen Chancen für Frauen mit Kind nicht zu verbessern. Im Gegenteil. Der Anteil der Unternehmen, die Mütter einstellen wollen, ist im Vergleich zum Vorjahr sogar um ein Fünftel zurückgegangen. 2010 planten noch 48 Prozent der befragten Unternehmen in Deutschland, mehr Mütter einzustellen. Für 2011 beabsichtigen dies hingegen nur noch 33 Prozent. Dies liegt aber keinesfalls daran, dass die Zahl der freien Stellen zurückgegangen ist. Vielmehr haben sich die Beschäftigungsaussichten insgesamt aufgrund des erwarteten Wirtschaftswachstums verbessert: 45 Prozent der befragten Firmen planen Neueinstellungen in diesem Jahr.

Wie die Studie zeigt, haben viele Firmen bei der Beschäftigung von Müttern noch Bedenken. So glauben 33 Prozent, dass berufstätige Mütter möglicherweise weniger engagiert und flexibel sind als andere Mitarbeiter. Ähnlich groß ist der Anteil der Chefs, die befürchten, dass die Frauen schon kurz nach der Einarbeitung wieder schwanger werden könnten. 17 Prozent befürchten, dass die Mütter aufgrund ihrer Auszeit nicht mehr auf dem neuesten Stand sind und deshalb den Anforderungen der Firma nicht mehr entsprechen könnten.

Immerhin: Ein Großteil der Unternehmen glaubt, dass eine aus dem Mutterschutz an den Arbeitsplatz zurückkehrende Mitarbeiterin auch viele Vorteile mit sich bringt. So würden Frauen, die nach ihrer Mutterschaft als Teilzeitkraft ins Unternehmen zurückkehren, einen wertvollen Teil der gesamten Belegschaft darstellen. Auch ist immerhin die Hälfte der Befragten überzeugt, dass berufstätige Mütter über Erfahrung und Fähigkeiten verfügen, die nur schwer auf dem Arbeitsmarkt zu finden sind. 40 Prozent der deutschen Firmen schätzen Mitarbeiterinnen, die nach einer Schwangerschaft ins Berufsleben zurückkehren, außerdem besonders, weil sie keine hohen Gehaltsansprüche stellen. (Marzena Sicking) / (map)
(masi)