Forscher spinnen High-Tech-Garn

Wissenschaftler an der University of Texas haben erstmals Kohlenstoff-Nanoröhrchen verwendet, um aus Pulvern Fäden zu machen.

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Egal ob Batterie-Elektroden, supraleitende Kabel oder Katalysatoren für Brennstoffzellen – viele wichtige Technologien basieren auf pulverförmigen Materialien. Diese sind jedoch meist sehr schwierig in der Handhabung. Wissenschaftler der University of Texas haben deshalb nun erstmals Kohlenstoff-Nanoröhrchen verwendet, um aus Pulvern Fäden zu spinnen, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe.

"Pulver sind sehr wichtige funktionelle Materialien, da sie über eine große Oberfläche verfügen", sagt Ray Baughman, der das McDiarmid-Institut für Nanotechnologie der University of Texas in Dallas leitet. In Lithium-Ionen-Batterien beispielsweise nutze man diese Eigenschaft aus, um die Speicherkapazität der Akkus zu vergrößern.

Die Wissenschaftler um Baughman ließen zunächst eine Art Wald von Nanoröhrchen auf einem Substrat wachsen. Dann zogen sie diesen Wald mit einer Rolle von der Unterlage ab. Dabei erhielten die Forscher ein längliches, elastisches Band ans Kohlenstoff-Nanoröhrchen. Um die Leistungsfähigkeit ihres Verfahrens zu demonstrieren, produzierten die Wissenschaftler ein Gewebe, das überwiegend Lithiumeisenphosphat enthält. Das Material kann als leistungsfähige Elektrode in Lithium-Ionen-Akkus eingesetzt werden

Momentan ist Baughmans Team dabei, das Verfahren zu optimieren. Dabei experimentieren die Forscher nicht nur mit verschiedenen Materialen, sondern auch mit unterschiedlichen Techniken, um das Pulver auf die Folie zu bringen. Auch an eine Kommerzialisierung der Folien ist bereits gedacht: Die Arbeitsgruppe arbeitet unter anderem mit den Chemie-Unternehmen Lintech und Nanocomp zusammen.

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(bsc)