"Wall Street Journal" bekräftigt Gerüchte über "iPhone nano"
Die US-amerikanische Zeitung glaubt nach der Wirtschaftsnachrichtenagentur "Bloomberg" nun ebenfalls an ein billigeres, kleineres Smartphone von Apple – und hat auch noch weitere Details aufgetan.
Nachdem die Wirtschaftsnachrichtenagentur Bloomberg Ende vergangener Woche berichete, Apple arbeite derzeit an einer billigeren und kleineren Variante seines iPhones, legt nun das Wall Street Journal in seiner Montagsausgabe nach. Das neue Gerät soll "etwa halb so groß" wie ein iPhone 4 sein, berichtet die Zeitung, die sich auf Personen beruft, die Ende 2010 eine Prototypversion gesehen haben wollen.
Der Preis des Smartphones, dessen Codename "N97" sei, liege ebenfalls bei etwa der Hälfte. Dies werde es Mobilnetzbetreibern erlauben, das Gerät inklusive Subventionierung möglicherweise zum Nulltarif anzubieten. Ziel der neuen Gerätelinie sei es, besser mit billigeren Smartphones etwa auf Android-Basis zu konkurrieren.
Weitere Details zum "iPhone nano" meldet das Wall Street Journal ebenfalls: So sei es "deutlich leichter" als ein iPhone 4 und besitze einen randlosen Bildschirm, die bekannte virtuelle Tastatur und eine stimmbasierte Navigation. Mit einem Verkaufsstart sei im Sommer zu rechnen – neben einem ebenfalls überarbeiteten iPhone-4-Nachfolger. Apple wollte die Meldung wie üblich nicht kommentieren, das Wall Street Journal schränkte aber unter Berufung auf seine informierte Quelle ein, dass sich die Pläne "noch ändern" könnten.
Das US-Blatt berichtete außerdem von Neuerungen bei Apples Cloud-Dienst MobileMe. Hier sei geplant, einen "Online Locker" anzubieten, über den Nutzer dann ihre iOS-Geräte drahtlos synchronisieren könnten – mit Musik, Fotos und womöglich auch Videos. Dabei spielten Social-Networking-Komponenten eine wichtige Rolle. Apple arbeite seit über einem Jahr an einem neuen Online-Musikdienst, der MobileMe nutzen solle. Erwogen werde auch, den Dienst künftig kostenlos anzubieten. Die Weiterentwicklung von MobileMe sowie neue iPhones gehörten derzeit zu den "Topprioritäten" von Apple-Chef Steve Jobs, der trotz seiner krankheitsbedingten Auszeit bei dem Computerkonzern weiter mitzumischen scheint.
Dow Jones meldet unterdessen unter Berufung auf die Korea Economic Daily, dass Apple einen Großauftrag in Höhe von 7,8 Milliarden Dollar an den Zulieferer Samsung erteilt habe. Der Konzern, der selbst mit seiner Galaxy-Produktelinie auf Android-Basis einer der Hauptkonkurrenten Apples ist, werde Bildschirme, Mobilprozessoren sowie NAND-Flashspeicher liefern.
[Update:] Apple-Experte Jim Dalrymple glaubt, dass der Computerkonzern für seinen neuen MobileMe-Cloud-Dienst nicht sein eigenes Rechenzentrum, sondern die auf den Macs der Nutzer gelagerten Musik- und Video-Dateien heranziehen will. Diese würden dann per Streaming auf iOS-Geräten und anderen Macs verfügbar gemacht. Dazu müsste allerdings die Maschine zuhause immer erreichbar bleiben.
Ein eher unwahrscheinliches Gerücht kommt mittlerweile außerdem vom Blog Cult of Mac: Angeblich soll das "iPhone nano" über keinen für den Nutzer verwendbaren internen Speicher verfügen und sich nur über Cloud-Dienste speisen. Dass dann auch die Installation von Apps unmöglich wäre, erwähnt Cult of Mac, kann dafür aber keine ausreichende Erklärung finden. (bsc)