debitel rechnet nach Neuausrichtung mit Wachstum [Update]

Durch Einsparungen und den Verkauf der Auslandstöchter will der Mobilfunkprovider mehr Kräfte für die Kundengewinnung in Deutschland sammeln.

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Der Mobilfunkanbieter debitel rechnet nach einer Neuausrichtung im laufenden Jahr für 2007 wieder mit Wachstum. "Ziel ist es, im Wesentlichen den Sauerstoff zu bekommen, um im nächsten Jahr in die Gewinnung neuer Kunden zu investieren", sagte Vorstandschef Axel Rückert am Montag in Stuttgart. Für das laufende Geschäftsjahr erwartet er einen unveränderten Umsatz von 2,7 Milliarden Euro. Zuletzt hatte das Unternehmen 8,9 Millionen Handy-Kunden in Deutschland unter Vertrag.

Durch Einsparungen und den Verkauf der Auslandstöchter will sich die vom Finanzinvestor Permira kontrollierte Gesellschaft den finanziellen Spielraum für den Ausbau des Deutschlandgeschäfts erhalten. "Wir gehen davon aus, dass wir im kommenden Jahr deutlich mehr für Marketing und Vertrieb ausgeben können", sagte Rückert. Die Kosten für die Gewinnung neuer Kunden sind auf dem gesättigten Handy- Markt deutlich gestiegen. Eine endgültige Entscheidung über den Verkauf der Auslandstöchter will debitel bis März 2007 fällen.

[Update: Bereits jetzt teilte Rückert den zuvor angekündigten Verkauf des Ablegers debitel light an den Billiganbieter Blau.de mit. Im Gegenzug erhalte debitel eine Beteiligung von 24,9 Prozent an dem kleineren Wettbewerber, erklärte der Vorstandschef. Die Billigmarke der Stuttgarter kommt auf 250.ö000 Kunden, Blau.de auf rund 150.000. Für die Kunden von debitel light ändere sich nichts, sagte Rückert. Das Unternehmen hatte im vergangenen Jahr eine eigene Billigmarke gegründet, um vom Nachfrageboom nach günstigen Handy-Verträgen zu profitieren. Die Kosten für die Kundengewinnung liefen allerdings aus dem Ruder, da große Vertriebspartner auf den Verkauf von debitel light in ihren Filialen gedrängt hätten. Blau.de vertreibt wie Simyo Handy-Verträge ohne Mobilfunkgeräte und kann daher günstige Minutenpreise anbieten.]

Zusätzliche Einnahmen verspricht sich debitel vom Ausbau des Festnetzgeschäfts. Neben HanseNet und Arcor wird debitel künftig mit der Deutschen Telekom kooperieren. "Wir bieten unseren Kunden jetzt die Auswahl von drei Festnetzanbietern und vier Mobilfunknetzen", sagte Vertriebsvorstand Oliver Steil. (vbr)