WebM: Kreuzlizenzierung gegen Patentansprüche

Google, Matroska und die Xiph.Org Foundation haben ein Kreuzlizenzierungsabkommen für WebM zur Bildung eines freien Patentpools ins Leben gerufen, um sich gegen etwaige Patentklagen zur Wehr zu setzen.

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Von
  • Volker Zota

Google, Matroska und die Xiph.Org Foundation haben ein Kreuzlizenzierungsabkommen für das Webvideoformat VP8/WebM ins Leben gerufen, um sich gegen etwaige Patentansprüche der MPEG LA zu wappnen. Damit reagieren die WebM-Verfechter verzögert auf den Aufruf des Lizenzverwalters MPEG LA, der im Februar damit begonnen hatte, Patentansprüche gegen VP8/WebM zu sammeln.

Die WebM Community Cross-License erlaubt es allen beteiligten Firmen und Organisationen, die essenziellen WebM-Patente der anderen Mitglieder kostenfrei und ohne Einschränkung zu nutzen. Noch ist das Abkommen nicht final, die wesentlichen Punkte stehen jedoch bereits fest.

Zu den Gründungsmitgliedern der WebM CCL Initiative zählen neben den Browser-Herstellern Mozilla und Opera unter anderem AMD, Cisco, HiSilicon (Huawei), LG Electronics, Logitech, MIPS, STMicroelectronics, TI und Samsung. Die Mitglieder zählen zwar nicht zum "Who is Who" der Videokompressionsbranche, es sind aber durchaus einige gewichtige Firmen, die ihre relevanten Patente in die Waagschale werfen, um WebM als lizenzkostenfreies Webvideoformat durchzusetzen. Sollte es zu Patentklagen gegen WebM kommen, kann die WebM CCL Initiative dank des eigenen erweiterten Patentpools besser mit einer Gegenklage reagieren, um einen außergerichtlichen Vergleich zu schließen. So ließen sich langwierige Patentprozesse umgehen, die das Verbreitung des Formats verzögern könnten.

Vor knapp einem Jahr hat Google zusammen mit Mozilla, Opera und weiteren das Open Web Media Project (WebM) gegründet und den VP8-Videocodec unter Open-Source-Lizenz veröffentlicht, um einen freien Webvideostandard zu etablieren. Seither schwelen Diskussionen um die Patentlage des ursprünglich von On2 Technologies entwickelten Videokompressionsformats. (vza)