Luftraum geöffnet: Ausflug im VW Golf Cabriolet

Nach neun Jahren Pause erweckt Volkswagen ab Juni 2011 den Frischluft-Golf zu neuem Leben. Dass er sich souverän fährt, überrascht nicht – eher schon der erstmalige Verzicht auf den obligatorischen Henkel

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Von
  • Matthias Nauman
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Saint Tropez (Frankreich), 4. Mai 2011 – Nach neun Jahren Pause erweckt Volkswagen ab dem 17. Juni 2011 den Frischluft-Golf zu neuem Leben – und macht sich damit hauseigene Konkurrenz zum Eos. Das Klappdach-Cabrio verkauft sich zwar nicht schlecht, aber so richtig warm geworden sind mit dem Eos weder die Kunden noch die VW-Verantwortlichen. Deshalb jetzt also die Rückkehr zur kleineren, preiswerteren Open-Air-Variante mit Stoffmütze. Tradition wird beim Golf Cabriolet groß geschrieben. So darf der Hinweis auf den Urahnen aller offenen VW, das Käfer Cabriolet, natürlich ebenso wenig fehlen wie die Rückbesinnung auf den ersten offenen Golf von 1979.

Und doch fehlt bei der neuesten Generation auf Basis des Golf VI ein entscheidendes Merkmal seiner Vorgänger: der Überrollbügel. Zunächst vor allem ein Sicherheitsmerkmal, entwickelte sich der markante "Henkel" zu einem charakteristischen Erkennungszeichen für den offenen Golf – ganz egal, ob man das jetzt mochte oder nicht. Heutzutage fahren im Falle eines Überschlags zum Schutz der Passagiere in einer viertel Sekunde zwei Module hinter den Fondkopfstützen aus. Ein festerer Rahmen für die Windschutzscheibe sowie Verstärkungen am Unterboden, an den Seitenteilen, den Querträgern sowie den Türen verbessern zusätzlich die Karosseriesteifigkeit.

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Endlich wieder da: das VW Golf Cabriolet

Dem neuen Golf Cabriolet tut die zeitgemäße Optik ohne Überrollbügel gut. Der Spitzname "Erdbeerkörbchen" klang zwar niedlich, ist aber für einen VW nach heutigem Maßstab zu albern. Das 4,25 Meter lange Fahrzeug ist bei offenem Verdeck gestreckter und eleganter als die etwas unbeholfen wirkenden Vorgänger. Offen bietet der Golf Frischluft-Gefühl erster Güte. Die stärker geneigte Windschutzscheibe und die – bei Bedarf komplett versenkbaren Seitenscheiben – lassen genügend frische Luft in den Passagierraum strömen. Das ist beim gemütlichen Cruisen äußerst angenehm. Zu empfehlen ist das Windschott, für das allerdings 315 Euro extra fällig werden. Es reduziert Luftverwirbelungen spürbar und erlaubt so auch offene Ausfahrten auf der Autobahn, die bis Tempo 130 gut erträglich bleiben.