Fujitsu verklagt Nanya wegen der Verletzung von DDR-SDRAM-Patenten

Die Unternehmen streiten sich um Verfahren, die DDR-SDRAM-Speicherchips schneller machen sollen.

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Der japanische Konzern Fujitsu hat die japanische Tochterfirma des taiwanischen Chip-Herstellers Nanya Technology (NTC) in Tokio wegen Patentverletzung verklagt. Es geht nach Angaben von Fujitsu um Verfahren, die DDR-SDRAM-Speicherchips schneller machen sollen. Fujitsu verlangt nach Angaben des Firmensprechers Bob Pomeroy ein Importverbot und eine Entschädigung für entgangene Lizenzzahlungen.

Die Klage könnte größere Wirkung entfalten, weil die taiwanischen DRAM-Hersteller durchweg keine selbst entwickelten Designs fertigen, sondern die Technik von größeren Chipfirmen in Lizenz genommen haben. Im Falle der vor zehn Jahren vom taiwanischen Industriekonglomerat Formosa Plastics Group gegründeten Firma Nanya handelt es sich um die Trench-Zellen-Technik von IBM, die auch Infineon verwendet. 1998 und 2001 hat Nanya zwei wichtige Vereinbarungen mit IBM geschlossen, seit 2002 kooperiert Nanya mit Infineon, mittlerweile in Form des Jointventures Inotera Memories. Infineon gehört -- wie die zwischenzeitlich aus der DRAM-Fertigung ausgestiegene Toshiba -- ebenfalls zu dem von IBM angeführten "Trench-Zellen-Lager", während beispielsweise Samsung auf Stack-Zellen setzt. Diese beiden DRAM-Konzepte sind jeweils durch Unmengen von Patenten abgesichert.

Die taiwanischen Speicherchipfirmen (außer Nanya/Inotera wären etwa noch Powerchip oder Winbond zu nennen) sind von den Lizenzen für ihre jeweilige Fertigungstechnik abhängig, weshalb beispielsweise die Mosel-Vitelic-Tochter ProMOS nach dem Krach mit Infineon eine Technik-Partnerschaft mit Hynix geschlossen hat.

Zur Formosa Plastics Group (FPG) gehören unter anderem noch der Chipsatz-Spezialist VIA Technologies sowie der PC- und Komponenten-Hersteller First International Computer (FIC). (ciw)