Intel und ZTE wollen Wimax weltweit voranbringen
Zusammen mit dem chinesischen Ausrüster ZTE will der Chipriese günstige Endgeräte unters Volk bringen und einheitliche Regulierungsstandards durchsetzen.
Chiphersteller Intel und ZTE -- nach eigenen Angaben mit 1,9 Milliarden Euro Jahresumsatz (2003) Chinas größter börsennotierter Telco-Ausrüster -- wollen Wimax gemeinsam zum Durchbruch verhelfen. Wimax (Worldwide Interoperability for Microwave Access) ist vor allem als drahtloser Anschluss für breitbandige Internet-Zugänge im Gespräch. Die IEEE 802.16 Working Group hatte am 1. Oktober 2004 die Version IEEE Std 802.16-2004 vorgelegt.
Unter dem Namen "Rosedale" versorgt Intel seit September 2004 Schlüsselkunden, darunter ZTE, mit einer Ein-Chip-Lösung für Wimax 802.16-2004, die als Basis für kostengünstige Customer Premise Equipments (CPE) dienen soll. Die CPEs dienen als Sende- und Empfangseinheit bei den Nutzern. ZTE hat angekündigt, noch in 2005 Carrier in China, Osteuropa und Südost-Asien mit entsprechenden CPEs auszurüsten. Branchenkenner sehen in Regionen, die einerseits eine geringe Bevölkerungsdichte und andererseits nur eine schwache Festnetz-Infrastruktur aufweisen, große Wachstumschancen für Wimax-basierte Angebote.
Nach Ansicht von Marktteilnehmern sind frühere Versuche alternativer Telcos, über den Wireless Local Loop (WLL) in Wettbewerb mit den alteingesessenen Festnetz-Carriern zu treten, unter anderem daran gescheitert, dass die Neulinge den Teufelskreis zwischen einer geringen Zahl angeschlossener Kunden und daraus resultierenden hohen Kosten für die CPEs nicht durchbrechen konnten -- so etwa im dicht besiedelten Deutschland, wo sich die meisten WLL-Anbieter aus dem Markt verabschiedet haben. Inzwischen ist auch hierzulande das Interesse an den WLL-Frequenzen wieder erwacht. Auch Arcor-Chef Harald Stöber hatte im November 2004 wieder öffentlich darüber nachgedacht, mit Wimax dem Ex-Monopolisten Deutsche Telekom in ländlichen Regionen Marktanteile abzujagen. (ssu)