Bericht: Springer will iKiosk für andere Verlage öffnen

Voraussichtlich im Spätsommer sollen auch Konkurrenten des Medienkonzerns ihre Publikationen über Axel Springers virtuellen Zeitungsstand verkaufen können.

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Von
  • dpa

Europas größter Zeitungskonzern Axel Springer will seine digitale Verkaufsplattform iKiosk auch der Konkurrenz zugänglich machen. "Voraussichtlich im Spätsommer werden wir den iKiosk auch für andere Verlage und deren Angebote öffnen", sagte Georg Konjovic, Direktor Premium Content der Axel Springer AG, dem Handelsblatt.

Über die Website ikiosk.de und die gleichnamige iPad-App können Kunden des Verlags bislang ePaper-Ausgaben von 30 Springer-Titeln erwerben. Bei den Umsätzen, die über den iTunes-Store von Apple abgewickelt werden, behält der kalifornische Konzern 30 Prozent. Dies hatte der Vorstandsvorsitzender des Axel Springer Verlags, Mathias Döpfner, zuletzt in einem Interview mit dem Managermagazin kritisiert. Aboumsätze, die Springer selbst einfährt, muss er nicht mit Apple teilen.

"Wir führen aktuell Gespräche mit anderen Verlagen über eine Integration in den iKiosk. Die Verhandlungen verlaufen sehr konstruktiv", sagte Konjovic. Dem Handelsblatt zufolge interessiert sich der Medienkonzern Burda für die iKiosk-Plattform und spricht von einer "interessanten Initiative". "Wir werden uns das ansehen", sagte ein Unternehmenssprecher in München der Zeitung.

Für die Verlagsbranche sei es wichtig, frühzeitig auch Vertriebswege außerhalb der Apple-Welt zu entwickeln und zu monetarisieren, so Konjovic weiter. Springer wolle seine Konkurrenten mit einer deutlich niedrigeren Provision locken. "Wir werden von den Verlagen eine Transaktionsgebühr für die Integration in den iKiosk verlangen, die jedoch weit unter den Apple-Gebühren liegt", kündigte Inhaltechef Konjovic an. (anw)