Fujitsu-Siemens-Server bald auch mit AMD-Prozessoren

AMD hat einen neuen, wichtigen Kunden gewonnen: Fujitsu-Siemens will noch vor Jahresende Server mit AMD-Opteron-Prozessoren ausliefern.

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Nun konnte AMD auch Fujitsu-Siemens ĂĽberzeugen: Nach den offenbar zufriedenstellenden Erfahrungen mit Opterons in der Workstation-Baureihe Celsius und bei den HPC-Clustern (HPCline) will Fujitsu-Siemens die Intel-Xeon-Konkurrenten nun auch in der Server-Baureihe Primergy anbieten.

"Kundenorientierung gehört zu unseren wichtigsten Grundsätzen. Indem wir AMD-Opteron-Prozessoren in unser Angebot mit aufnehmen, werden wir unserem Anspruch gerecht, die Bedürfnisse unserer Kunden optimal zu erfüllen", begründet Jens-Peter Seick, Vizepräsident der Enterprise-Services-Sparte von Fujitsu-Siemens (FSC), die Entscheidung -- die Intel sicherlich nicht schmecken dürfte.

Konkrete Primergy-Modelle mit Opterons kĂĽndigte Seick nicht an und nannte auch keine anderen technischen Details bis auf das wenig ĂĽberraschende Vorhaben, Doppelkern-Prozessoren einzusetzen. Auch die Opteron-Primergys sollen aber in die Dynamic-Data-Center- (DDC-)Strategie von FSC eingebunden werden.

Seine neuen Opteron-Server hat FSC nun genau 11 Tage vor Sun angekündigt. In den EMEA-Märkten (Europa, Mittlerer Osten und Afrika) konkurrieren Sun und FSC besonders hart miteinander, denn mit 412 Millionen US-Dollar Umsatz und 10,3 Prozent Marktanteil lag Sun (laut IDC) im ersten Quartal 2005 nur knapp vor FSC (402 Millionen US-Dollar Umsatz, 10 Prozent Marktanteil). Dabei konnte FSC im Vergleich zum ersten Quartal 2004 den Umsatz um fast 22 Prozent steigern, während es bei Sun im EMEA-Bereich um 9,5 Prozent bergab ging. Detail am Rande: Während Sun seine Konkurrenzfähigkeit im x86-Server-Bereich durch neue AMD64-Systeme steigern möchte, kooperiert das Unternehmen bei den SPARC-Servern mit Fujitsu.

AMD strengt sich sehr an, um die Opterons im Server-Bereich zu etablieren -- schließlich will sich das Unternehmen weg vom umkämpften Desktop-PC-Segment und hin zu den lukrativeren Mobil- und Server-Prozessoren orientieren. Bisher haben Intels Xeons aber noch um die 90 Prozent Marktanteil bei den x86-Systemen.

Fujitsu-Siemens ist nach HP, Sun und IBM nun der vierte der Server-Weltmarktführer, die auch AMD-Prozessoren verbauen. Immer wieder tauchen Gerüchte auf, wonach auch Dell Athlons oder Opterons einsetzen wolle. AMD klagt in mehreren Ländern gegen Intel wegen unlauteren Wettbewerbs.

Bisher hat FSC in der Primergy-Baureihe ausschlieĂźlich Intel-Prozessoren eingesetzt. FSC hatte kĂĽrzlich bereits die zweite Generation seiner Opteron-Workstation vorgestellt und zurzeit (wie auch HP) zwei Profi-BĂĽrocomputer mit Athlon-64- oder Sempron-Prozessoren im Angebot. AuĂźerdem setzt FSC AMD-Prozessoren in der preiswerten Heimrechner-Baureihe Scaleo ein. (ciw)