App-Store-Streit: Apple schreibt auch GetJar an

Der Markenstreit um den Begriff "App Store" weitet sich aus: Nach kleineren Anbietern sowie Amazon geht Apple nun gegen den bekannten Multiplattform-Softwareladen GetJar vor.

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Apple gegen Amazon, Microsoft gegen Apple, Apple gegen mehrere kleinere Anbieter: Der Streit, ob der Begriff "App Store" eine eintragungswürdige Marke ist, die Apple für sich behalten darf, wird an diversen Fronten geführt. Nun wurde eine weitere eröffnet: Wie das Wall Street Journal in seiner Montagsausgabe meldet, hat Apple dem bekannten Multiplattform-Softwareladen GetJar einen bösen Brief geschickt.

In dem Cease-and-desist-Schreiben fordert Apples New Yorker Anwaltskanzlei Kilpatrick Townsend & Stockton LLP den kalifornischen Konkurrenten auf, den Begriff "App Store" nicht mehr zu verwenden, da man ansonsten den Rechtsweg beschreiten müsse. Als Alternative schlagen die Juristen die Begrifflichkeiten "mobile download service" oder "application download service" vor.

GetJar will sich gegen Apples Vorgehen offenbar wehren. Firmenchef Ilja Laurs sagte in einer Stellungnahme, man plane, den Begriff "App Store" weiter zu verwenden, um sein Geschäft zu umschreiben. "GetJar ist im Verkauf von Apps an Endkunden seit 2005 tätig, deutlich vor Apple." Man begreife sich als Pionier der Branche. Apple dagegen verhalte sich so, als stehe der Konzern über dem Gesetz. "Auch als einer der kleineren Anbieter in diesem Sektor werden wir uns von Apple nicht herumschubsen lassen."

Apple wollte den Fall gegenüber dem Wall Street Journal nicht weiter kommentieren. GetJar vertreibt mobile Anwendungen für Android, BlackBerry, Nokia-Geräte sowie diverse kleinere Handy-Plattformen. "Angry Birds"-Hersteller Rovio nutzte unter anderem GetJar für seinen Vertrieb, bevor "Angry Birds Rio" dann zu Amazons Appstore wechselte, gegen den Apple ebenfalls wegen des Namens vorgeht.

GetJar konnte im Februar neue Risikokapitalmittel in Höhe von 25 Millionen Dollar aufnehmen. Der Anbieter hat derzeit 150.000 Programme im Angebot und erreichte nach eigenen Angaben bislang 2 Milliarden App-Downloads. Zum Vergleich: Apple bietet nicht ganz 450.000 Apps und konnte kürzlich 15 Milliarden Downloads bekannt geben. (bsc)