Automatische Straßenbeleuchtung für Jakarta

Indonesische Forscher haben ein effizientes Verkehrslampensystem entwickelt, das nur dann Helligkeit abgibt, wenn sie auch benötigt wird.

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So Suprijadi, Thomas Muliawan und Sparisoma Viridi vom Institut Teknologi Bandung haben eine neuartige Stromspartechnik für Straßenbeleuchtungen entwickelt, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe. Bei dem System, das für die indonesische Hauptstadt Jakarta gedacht ist, schalten sich Laternen nur dann an, wenn sichergestellt ist, dass sich die Personen oder Autos auch in ihrem Lichtkegel befinden. Was einfach klingt, hat bislang noch kein Beleuchtungstechniker in einem derartigen Ausmaß realisiert: Denn den Verkehrsteilnehmern soll nicht einmal auffallen, dass das Stromsparsystem installiert ist.

Jakarta ist mit seinen rund 10 Millionen Einwohnern nur sehr teuer flächendeckend zu beleuchten: Die über 200.000 Straßenlaternen der Stadt verursachen pro Jahr zweistellige Millionenbeträge an Stromkosten. Nun soll die Anzahl der Laternen auch noch verdoppelt werden, um dunkle Ecken zu minimieren.

Am Modell erläutern die drei Forscher ihre Idee: Dabei überwacht eine Videokamera mit angeschlossenem Bilderkennungssystem eine Teststrecke, über die sich ein Modellauto bewegt. Im Test erkannte das smarte Lichtsystem das vorbeifahrende Auto in immerhin 91 Prozent der Fälle korrekt, wenn die Geschwindigkeit nicht zu hoch war. Derzeit nehmen die Wissenschaftler Optimierungen der Erkennungsleistung vor.

Ungeklärt ist allerdings noch die Frage der Sicherheit. So muss aus verkehrspsychologischer Sicht geklärt werden, ob ein solches System das Fahrverhalten ändern kann. Arbeitet es vorausschauend, dürften Fahrer nur geringe Unterschiede wahrnehmen. Stören könnte das System dagegen Anwohner, denen ein ständiges Ein- und Ausschalten der Beleuchtung eigentlich nicht zugemutet werden kann. Aus diesem Grund ist die Technik für Wohngebiete zunächst ungeeignet.

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(bsc)