Marktstart am 21. Oktober 2011 – "Käfer"-Schriftzug fürs Heck kostet 49 Euro extra

Im neuen VW Beetle über Boulevards und Kopfsteinpflaster

Die zweite Gene­ration des Retro-Käfer schwärmt ab Ende Oktober in Deutschland aus. Wir fuhren vorab die zum Markt­start stärkste Variante, den 2.0 TSI mit 200 Benziner-PS in Sport-Aus­stattung

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  • ghe
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Berlin, 13. Juli 2011 – Die zweite Generation des VW Beetle wird zunächst durch Nordamerika brummen: US-Kunden können den Wagen ab September in Empfang nehmen, auf deutschen Straßen wird der Wagen erst einige Wochen später rollen. Doch bestellen lässt sich der Retro-Käfer auch hierzulande bereits. Wir konnten die zum Marktstart stärkste Variante, den 2.0 TSI mit 200 Benziner-PS in der bislang einzig verfügbaren Sport-Ausstattung schon einmal vorab durch die Bundeshauptstadt chauffieren.

Nicht mehr so kugelig

Die zweite Beetle-Generation, die nun nicht mehr "New" Beetle heißt, wie VW-Chef Martin Winterkorn hervorhebt, kommt optisch deutlich dynamischer daher als sein fast kugelrunder Vorgänger. Die Dachlinie des Neuen folgt der des Ur-Käfer von 1938, die Fahrzeugkabine ist gegenüber dem New Beetle nach hinten gerückt. Bei den stärkeren Motorisierungen ist der clever gestaltete Heckspoiler Serie. Zum einen streckt der den Wagen optisch ein wenig, zum anderen ist er oben stets schwarz lackiert, was ihn deutlich dünner wirken lässt als er eigentlich ist. Ein weiterer Kniff lässt den Beetle flacher wirken als er ist: Die B-Säule wurde zum einen schwarz lackiert, zum anderen wird sie von den hinteren Seitenfenstern verdeckt.

Riesen-Rad

"Der Beetle lebt vom Rad" erklärt uns ein VW-Designer. Und beim 200-PS-Modell sind 17-Zöller Serie. Für 1250 Euro sind auch 19-Zoll-Räder zu haben – wie bei unserem Testwagen. Sogar 20-Zöller sind in Planung. Nett: Die markanten Trittbretter des Käfer werden auch beim Beetle zitiert: Eine sehr breite Stoßleiste zieht sich unten an den Türen entlang. Und wer noch mehr Retro haben möchte: Für 49 Euro steht ein "Käfer"-Schriftzug fürs Heck in der Aufpreisliste. Unser Eindruck bei unserer Tour durch die Hauptstadt: Frauen fällt der Wagen meist sofort und positiv auf, Männer drehen sich eher selten nach ihm um.

Innere Härte

Die bequemen Sportsitze mit gutem Seitenhalt für Rücken und Beine sind beim 200-PS-Beetle Serie. Zur Einstimmung haben wir uns zuvor in den letzten jemals gebauten Käfer von 2003 gesetzt. Eng ist es dort, das Radio sieht nach einem einfachen Gerät aus den frühen Achtzigern aus, und das Lenkrad würde man eher in einem Wartburg 353 vermuten. Dagegen wirkt der Innenraum des Beetle geradezu wie ein moderner Kuppelbau. Allerdings wird dieser mit richtig hartem Plastik ausgekleidet. Dieses ist zwar recht gut verarbeitet, aber die Materialanmutung lässt kein wohnliches Gefühl aufkommen. Die Lackierung des Armaturenbretts in Wagenfarbe, Serie ab der zweithöchsten Ausstattungslinie "Design", bringt ein bisschen Frische in die Plastikwelt.