Neuer Prepaid-Discounter startet mit 17,9 Cent pro Minute
Das Angebot von Blau.de basiert auf dem Netz von E-Plus, die Konditionen ähneln stark der No-Frills-Marke Simyo. Um deren 19-ct-Tarif zu unterbieten, verspricht der Anbieter seinen ersten 100.000 Kunden eine nachträgliche Gutschrift.
Unter dem Namen Blau.de startet heute eine weitere Discount-Marke im Mobilfunk. Das Angebot der Hamburger Blau Mobilfunk GmbH wird über das Netz von E-Plus abgewickelt. Die Konditionen von Blau gleichen jenen des No-Frills-Pioniers Simyo weitestgehend. Der Dienst soll im Laufe des Tages über das Internet oder per Telefon-Hotline erhältlich sein. Zur Stunde bittet der Anbieter noch um etwas Geduld. Blau will Kunden für den eigenen Dienst mit einem Bonusmodell locken, das rechnerisch Preise von 17,9 Cent pro Minute für nationale Gespräche (Takt 60/1) in deutsche Netze sowie 12,9 Cent je Standard-SMS ermöglichen soll. Allerdings beschränkt Blau dieses Angebot auf die ersten 100.000 Kunden und befristet es zum 31. Oktober. Wer dazugehört, soll diese Konditionen nach Angaben des Anbieters "dauerhaft" behalten.
Vom Blau-Guthabenkonto werden "technisch bedingt" jedoch 19 Cent pro Minute beziehungsweise 14 Cent pro SMS abgebucht. Die Differenz zu den Blau-Preisen will der Anbieter den Kunden auf einem Bonuskonto gutschreiben. Wenn der Kunde sein Prepaid-Guthaben nachlädt, soll der erreichte Bonus auf das Gesprächsguthaben übertragen werden. Nach Informationen von heise online ist dieses indirekte Verfahren erforderlich, da E-Plus seinen Vertragspartnern den Wiederverkauf eines Simyo-ähnlichen Dienstes zu geringeren Preisen nicht gestattet.
Für die Zeit nach dem 31. Oktober kündigt Blau mit einem Minutenpreis von 18,9 Cent und 13,9 Cent je SMS nahezu identische Preise wie Simyo an -- auch entspricht die noch nicht online verfügbare Preisliste -- abgesehen vom Bonusmodell -- haargenau den als PDF-Datei zugänglichen Simyo-Konditionen. Beim Blick in die Preislisten wird schnell deutlich, dass sich sowohl das Angebot von Blau als auch das seines Ende Mai gestarteten Vorbilds Simyo gut für Gelegenheitstelefonierer eignen, die sich überwiegend in Deutschland aufhalten und in deutsche Netze telefonieren. Minutenpreise von 1,84 Euro für Anrufe aus Deutschland zu einer ausländischen Rufnummer oder Roamingkosten bis zu 3 Euro je Minute, die etwa in Urlaubsländern wie Ägypten oder Bulgarien anfallen, bergen Kostenfallen gerade für jene, die im Urlaub "mal eben" telefonieren wollen.
Nach dem Launch der Simyo-Variante debitel light Mitte August, versucht mit Blau ein weiterer Anbieter, am offensichtlichen Erfolg von Simyo zu partizipieren. Simyo-Chef Rolf Hansen erwartet indes einen weiteren Verfall der Mobilfunkpreise in Deutschland. Trifft seine Erwartung zu, wird es fĂĽr die Resale-Angebote eng. (ssu)
