Opel Junior wird ab 2013 in Eisenach gebaut

Opel Junior wird ab 2013 in Eisenach gebaut

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Von
  • Gernot Goppelt

Opel investiert in die Produktion seines neuen Stadtflitzers Junior rund 190 Millionen Euro. Das kleine Auto, das noch einen anderen Namen erhalte, gehe Anfang 2013 in Thüringen in die Serienproduktion. Das kündigte das Management der Opel Eisenach GmbH am Montag nach einem Treffen mit Wirtschaftsminister Matthias Machnig (SPD) in Erfurt an. Bereits jetzt liefen die Vorbereitungen mit dem Bau einer neuen Halle. Thüringen fördert die Investitionen in das Werk, das derzeit mit dem Corsa nur zu etwa 70 Prozent ausgelastet ist, mit einem Zuschuss von 15,5 Millionen Euro.

Das neue Modell soll noch kleiner werden als der Corsa. Vom Junior wird nach Opel-Angaben derzeit auch eine Elektrovariante geprüft. Er soll mit einer Jahresstückzahl von etwa 100 000 Autos starten. Bereits in der zweiten Hälfte 2012 sollen die ersten Wagen in Eisenach gefertigt und die Produktion langsam hochgefahren werden. Opel trete mit einem "knuffigen, interessanten" neuen Stadtauto an, dessen Design neue Käuferschichten ansprechen soll, sagte Volker Hoff, Vizepräsident für Regierungsbeziehungen bei Opel. "Es wird kein billiger Kleinwagen."

Das neue Modell ist für das Eisenacher Werk, das mit derzeit rund 1600 Beschäftigten zu den großen Industriearbeitgebern in Thüringen gehört, ein zweites Standbein. Der Junior anders als der Corsa, der auch in Spanien vom Band rollt, nur in Eisenach gebaut werden. Das Thüringer Autowerk wird damit weniger abhängig von Absatzschwankungen. Der bisherige Eisenacher Geschäftsführer Michael Lewald bezifferte die diesjährige Jahresproduktion in Eisenach auf etwa 140.000 Corsa. Die Kapazität in dem Werk, wo 2011 voraussichtlich an etwa 50 Tagen die Bänder stehen, liegt jedoch bei etwa 180.000 Autos. Zum Zeitpunkt des Modellwechsels beim Corsa, über den immer wieder spekuliert wird, wollten sich weder Hoff noch der neue Eisenacher Geschäftsführer Stefan Fesser äußern. Hoff verwies auf geplante Milliarden-Investitionen von Opel bis 2014 in neue Produkte. Der Corsa-Nachfolger liege im Zeitplan, sagte Fesser. "Es gibt keine Planung, ihn zu verschieben."

Opel hatte im zweiten Quartal des laufenden Geschäftsjahres operativ wieder Geld verdient. Das Europageschäft trug zur Zwischenbilanz des Mutterkonzerns General Motors (GM) ein Ergebnis vor Steuern in Höhe 102 Millionen Dollar (rund 70 Mio Euro) bei. Zudem hatte GM-Chef Daniel Akerson kürzlich Verkaufsgerüchten, die auch in Thüringen für Verunsicherung gesorgt hatten, eine Absage erteilt. Opel stehe nicht zum Verkauf, hatte er erklärt. (dpa) (ggo)