SIGGRAPH 2011: Neues zu OpenGL und Freunden

Nicht nur Version 4.2 der Grafikprogrammierschnittstelle OpenGL ist fertig; auch WebGL und OpenCL machen Fortschritte. Auf den drei gestrigen Sitzungen namens "Birds of a Feather" zu OpenGL, WebGL und OpenCL gaben Vertreter von AMD und Nvidia, aber auch von Google und Opera Einblicke in den Stand der Technik und die geplante Weiterentwicklung.

Die wichtigste Neuerung besteht in der offiziellen Freigabe der Version 4.2 der Grafikprogrammierschnittstelle OpenGL. Die wesentliche Neuerung besteht darin, dass OpenGL-Shader ("Programs") erstmals Nebeneffekte haben können, statt nur Vertizes zu generieren oder Pixel zu färben. Insbesondere können Shader nun an beliebige Stellen einer Textur schreiben, was "RWTexture" in DirectX entspricht. Mit Hilfe von atomaren Zählern lassen sich zum Beispiel Pixel für Transparenzberechnungen in Listen einsammeln; dies entspricht der DirectX-Funktion "Interlocked".

Pünktlich zur Vorstellung haben die Grafikkartenhersteller AMD und Nvidia bereits OpenGL-4.2-kompatible Treiber veröffentlicht. Die Nvidia-Treiber finden sich im Entwicklerbereich; die von AMD sind noch im Betastadium.

WebGL, die in JavaScript angesprochene Schwester von OpenGL für Webseiten, soll "wohl im Herbst" ein Bugfix auf Version 1.0.1 erhalten. Höchste Priorität habe die Sicherheit; insbesondere wolle man Denial-of-Service-Angriffe durch Watchdog Timer verhindern. Nvidia führte darüber hinaus erstmals WebGL auf einem mobilen Gerät vor; es handelte sich dabei um ein Android-Tablet.

OpenCL ist eine Programmierschnittstelle, mit der sich Grafikchips zu allgemeinen Berechnungen verwenden lassen. Der Standard könnte noch dieses Jahr auf ersten Smartphones oder Tablets verfügbar sein. Bei WebCL, einer geplanten JavaScript-Variante für den Browser, soll ebenfalls die Sicherheit im Vordergrund stehen. (ghi)