Online gegen Wilddiebe

Ein US-Unternehmen hat ein System entwickelt, das mit Hilfe von Internet-gestützten Sensoren einen Nationalpark im Kongo vor Wilderern schützen soll.

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400.000 Hektar Fläche hat der Nouabale-Ndoki National Park (NNNP) in der Republik Kongo, in dem zahlreiche bedrohte Tierarten leben. Doch im gesamten Schutzgebiet patrouillieren derzeit nur 15 Wildhüter – und das eher zufällig denn strukturiert. Dementsprechend aktiv sind auch Wilderer, denen die überforderte Parkleitung nur selten auf die Schliche kommt.

Steve Gulick vom US-Spezialhersteller Wildland Security will dem Treiben nicht mehr tatenlos zusehen. Er hat mit "TrailGuard" nun ein System entwickelt, das mit Hilfe von Metalldetektoren das Treiben von Wilddieben aufdecken soll. Die Detektoren stecken im Erdreich und werden in einem Abstand von 100 Metern entlang der Pfade platziert, die durch den gesamten Nationalpark verlaufen.

Betritt dann ein Wilddieb den Pfad mit einer Waffe, wird ein Alarmsignal ausgelöst, das dann drahtlos an ein Gateway übermittelt werden kann. Dieses verfügt über eine Internet-Verbindung via Satellit, sodass die Parkverwaltung sofort informiert ist.

Noch ist Gulicks Idee erst in einer Testphase: In einem kleineren Schimpansenschutzgebiet im NNNP soll TrailGuard nun erstmals "live" überprüft werden – finanziert von der US-Regierung. Kritiker bemängeln allerdings, dass die Nutzung von derart vielen Metalldetektoren und Gateway-Rechnern zu teuer für große Parks werden könnte.

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(bsc)