Opel: Erste Kündigungen in Bochum

Opel: Erste Kündigungen in Bochum

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Von
  • Martin Franz

Im Bochumer Opel-Werk sollen 78 Mitarbeiter eine sogenannte Änderungskündigung erhalten. Entsprechende Schreiben sollen am Dienstag an die Betroffenen gehen, wie Unternehmenssprecher Alexander Bazio ankündigte. Im Zuge des geplanten Personalabbaus im Bochumer Werk hatte das Unternehmen Zwangsversetzungen ins Stammwerk nach Rüsselsheim angekündigt. Sollten die Betroffenen den Zwangsversetzungen widersprechen, droht eine Beendigung des Arbeitsverhältnisses.

Zunächst hatte das Unternehmen 89 Zwangsversetzungen nach Rüsselsheim in Aussicht gestellt. Die Zahl habe sich jedoch durch Gespräche mit den Betroffenen reduziert, sagte Bazio. Einige Mitarbeiter hätten schließlich doch der Versetzung zugestimmt oder sich für eine Abfindung entschieden. Der Betriebsrat hatte am vergangenen Freitag offiziell Widerspruch gegen die angedrohten Kündigungen eingelegt.

Jeder müsse nun selbst eine Kündigungsschutzklage gegen Opel einreichen, sagte der Betriebsratsvorsitzende Rainer Einenkel am Dienstag in Bochum. Er gehe davon aus, dass alle Betroffenen nun auch eine Klage einreichen werden. Aus arbeitsrechtlichen Gründen empfehle der Betriebsrat in diesen Fällen, die Änderungskündigung unter dem Vorbehalt einer juristischen Klärung anzunehmen. Von den Erfolgsaussichten der Klagen zeigte sich der Betriebsrat überzeugt. Dem Unternehmen warf Einenkel vor, die sogenannte Sozialauswahl einseitig und fehlerhaft vorgenommen zu haben. Damit sei sie unwirksam.

Hintergrund ist ein bereits in weiten Teilen vollzogener Abbau von 1800 Stellen im Bochumer Werk im Zusammenhang mit dem europäischen Sanierungsprogramm des Autoherstellers. Bis zum Jahresende soll die Beschäftigtenzahl auf etwa 3100 Mitarbeiter sinken. (dpa) (mfz)