Microsoft beerdigt WinFS

Ursprünglich sollte WinFS ein datenbankbasierter Aufsatz für das Dateisystem NTFS werden, den Microsoft bei Windows Vista mitliefern wollte.

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Von
  • Axel Vahldiek

Ursprünglich sollte WinFS eine Art datenbankbasierter Aufsatz für das Dateisystem NTFS werden, den Microsoft bei Windows Vista mitliefern wollte. Es sollte dem Anwender beim Auffinden von Informationen behilflich sein. Eine SQL-basierte Datenbank sollte dazu Daten und Metadaten speichern, unabhängig davon, ob die Informationen beispielsweise in einer Mail, in einem Bild oder einem Adressbucheintrag zu finden sind.

Als sich das Projekt als zu ehrgeizig herausstellte, wurde die Entwicklung von Vista abgekoppelt und der Erscheinungstermin auf 2009 verschoben. Jetzt scheint das endgültige Aus gekommen zu sein: Einem Blog-Eintrag von Microsofts WinFS-Entwicklern zufolge wird es kein separates WinFS geben, auch die geplante Beta 2 fällt aus.

Als Begründung beschreibt Quentin Clark vom WinFS-Team erst einmal die vielen tollen technischen Innovationen, die die Entwickler geschaffen hätten. Sie würden über die ursprüngliche Vision weit hinausgehen: Stattdessen seien sie Teil einer breiteren "Data Platform Vision" geworden, was auch der Wunsch vieler Anwender gewesen sei. Daher werde das Team künftig statt an WinFS unter anderem bei der Entwicklung der Datenbankschnittstelle ADO.NET für die kommende Version des Visual Studios (Codename "Orcas") mitarbeiten. Auch am nächsten SQL-Server (Codename "Katmai") werde man mitentwickeln.

Trotzdem sollen die Ergebnisse der Arbeit irgendwann auch in Windows zu sehen sein, über die Art der Integration sowie über einen Zeitpunkt schweigt sich der Blog-Eintrag jedoch aus. (axv)