Delphi setzt auf Börsengang
- ssu
Der einstmals insolvente US-Autozulieferer Delphi treibt seine Rückkehr an die Börse voran. Wie aus dem jetzt aktualisierten Börsenprospekt hervorgeht, will die einstige GM-Tochter insgesamt bis zu 665 Millionen Dollar (derzeit 482 Millionen Euro) einsammeln, wenn sie aufs Parkett geht. Delphi bietet die einzelne Aktie zwischen 22 und 24 Dollar (zwischen 16 und 17,40 Euro) an.
Schalltoter Raum im Delphi-Entwicklungszentrum in Luxemburg
(Bild: Delphi)
Delphi gehörte bis 1999 zu General Motors. Missmanagement und die Probleme des immer noch wichtigen Kunden GM führten 2005 in die Insolvenz. 2009 startete Delphi unter der Ägide von Finanzinvestoren neu. Nun wollen die Besitzer Kasse machen und bieten einen Teil ihrer Anteile an. Nach Informationen der Finanz-Nachrichtenagentur Bloomberg ist der erste Handelstag für den 17. November geplant.
Größter Anteilseigner ist der bekannte US-Hedgefonds Paulson & Co. mit 22 Prozent; weitere Anteile liegen bei den Finanzinvestoren Elliott, Silver Point und Oaktree. Sie hatten den Börsengang im Mai gestartet und wollen sich auch von den Turbulenzen an den Finanzmärkten nicht davon abhalten lassen.
Die Insolvenz von Delphi war die damals größte in der Autobranche überhaupt. 2009 kippten dann die Autokonzerne GM und Chrysler um und wurden vom Staat gerettet. Chrysler ist inzwischen Teil des Fiat-Konzerns. Delphi verdient aus eigenen Stücken wieder Geld. In den ersten neun Monaten konnte der Zulieferer seinen Umsatz um 19 Prozent auf 12,1 Milliarden Dollar (8,8 Milliarden Euro) und den Gewinn um 54 Prozent auf 855 Millionen Dollar (620 Millionen Euro) steigern. (dpa) (ssu)