NASA kooperiert mit der X-Prize Foundation

Der X-Prize Foundation, die sich dem privat finanzierten Raumflug verschrieben hat, soll die Koordination von zwei Wettbewerben der NASA übertragen werden -- die ausgelobten Preisgelder zahlt die US-Raumfahrtbehörde.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 37 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Peter-Michael Ziegler

Die US-amerikanische Raumfahrtbehörde NASA will künftig mit der X-Prize Foundation zusammenarbeiten, die sich dem privat finanzierten Raumflug verschrieben hat. Dazu soll der X-Prize Foundation zunächst die Koordination von zwei Projekten aus dem Centennial-Challenge-Programm ("Jahrhundert-Herausforderungen") der NASA übertragen werden. Im Rahmen des Centennial-Challenge-Programms lobt das Exploration Systems Mission Directorate (ESMD) der NASA regelmäßig Preise von mehreren hunderttausend US-Dollar aus, die private Entwicklerteams motivieren sollen, intelligente Lösungen für unterschiedlichste Probleme der Raumfahrt zu entwickeln.

Zum Gewinn der "Suborbital Payload Challenge", die in Zukunft unter der Obhut der X-Prize Foundation stehen soll, müssen die Teams so schnell wie möglich eine wiederverwendbare Trägerrakete entwickeln, die Nutzlasten in eine Höhe von mindestens 100 Kilometer über der Erde transportieren kann. Aufgabe der "Suborbital Lunar Lander Analog Challenge" ist der Bau eines Moduls, das in der Lage sein soll, eine kontrollierte vertikale Landung auf dem Mond durchzuführen und das über genügend Energiereserven verfügt, auch einen vertikalen Start auf der Mondoberfläche für den Rückflug zur Erde zu bewerkstelligen. Den Gewinnern beider Wettbewerbe winken Geldpreise von jeweils mindestens 250.000 US-Dollar.

"Wir hoffen, dass wir die Preise schon beim diesjährigen X-Prize-Cup in New Mexico ausloben können", gibt sich der Vorsitzende der X-Prize Foundation, Peter Diamandis, optimistisch. Konflikte, dass Geld von einer staatlichen Raumfahrtbehörde die Wettbewerbsgrundsätze der Stiftung verletzten könnte (Bewerber, die von einer Regierung unterstützt werden, sind nach den X-Prize-Statuten grundsätzlich nicht zugelassen), sieht Diamandis nicht. Die NASA-Zuwendungen ergänzten lediglich die Gelder, die sowieso von Sponsoren aus der Industrie aufgebracht würden.

Im vergangenen Jahr hatte die Firma Scaled Composites mit ihrem SpaceShipOne den mit 10 Millionen US-Dollar dotierten Ansari X-Prize gewonnen. Aufgabe waren zwei erfolgreiche Flüge in eine Höhe von über 100 Kilometer innerhalb von zwei Wochen mit einem privat finanzierten und mindestens zu 90 Prozent wiederverwendbaren Raumschiff. Nach internationaler Konvention beginnt in dieser Höhe der Weltraum. Der derzeit höchstdotierte Preis für einen privaten Weltraumflug wird von einem US-amerikanischen Multimillionär ausgelobt: Wer bis spätestens 10. Januar 2010 ein Raumgefährt bastelt, das 400 Kilometer Richtung All düsen kann, erhält von Robert Bigelow einen Scheck über 50 Millionen US-Dollar. (pmz)