Facebook & Co. spielen 2012 als Verkaufsplattform für den Onlinehandel noch keine Rolle

Mehr als zwei Drittel der im Rahmen des "E-Payment-Barometer" befragten Händler räumen Facebook als Verkaufsplattform auch für das bevorstehende Jahr keine entscheidende Rolle ein. Verbessertes Suchmaschinen-Ranking genießt hingegen Priorität.

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Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Matthias Parbel

(Bild: ibi research)

Im Rahmen der Studie "E-Payment-Barometer – Dezember 2011" haben ibi research der Universität Regensburg, das Wirtschaftsmagazin Der Handel und die Kreditkartenorganisation MasterCard ermittelt, dass sich der Onlinehandel 2012 in erster Linie um die Verbesserung des Suchmaschinen-Rankings seiner Webshops kümmern will. Knapp 70 Prozent der befragten Händler mit einem Umsatzvolumen bis zu 500.000 Euro maßen dieser Aufgabe die höchste Priorität bei – unter den größeren Händlern lag der Anteil noch bei 60 Prozent. Über die Hälfte der im Zeitraum November/Dezember 2011 online befragten gut 150 E-Commerce-Anbieter will zudem das eigene Produktsortiment weiter ausbauen. Die kleineren Händler sind darüber hinaus an einer besseren Präsentation der Produkte im Webshop interessiert, während die größeren Händler vor allem die Nutzerfreundlichkeit ihrer Shops optimieren wollen.

Einig sind sich kleine wie große Onlinehändler über die Bedeutung von Social-Media-Portalen wie Facebook (F-Commerce) für das reine Verkaufsgeschäft 2012: solche Plattformen werden keine Rolle spielen, glauben mehr als drei Viertel der Befragten. Social-Media-Aktivitäten stehen dennoch auf der Agenda vieler Händler. Rund 30 Prozent wollen diese Kanäle verstärkt für Marketingzwecke nutzen. In den Fokus der E-Commerce-Anbieter rücken 2012 vor allem auch Bewertungs- und Verbraucherportalen wie beispielsweise Ciao, dooyoo oder Qype. Über 40 Prozent der befragten Händler sehen darin eine hohe Bedeutung für den Erfolg ihres Webshops. Speziell die größeren Händler mit Umsätzen jenseits von 500.000 Euro halten zudem Couponing (Rabattmarken, Gutscheine) und M-Commerce für entscheidende Themen im kommenden Jahr. Dass der Verkauf über mobile Endgeräte zunehmen wird, glauben immerhin gut 21 Prozent der befragten Händler.

ibi research

Während der Handel sich auch auf die Suche nach neuen Vertriebskanälen begibt, buhlen immer mehr Verfahren und Dienstleister darum, den Bezahlvorgang im E-Commerce abzuwickeln. Vorkasse ist aus Sicht des Handels nach wie vor die erste Wahl und steht daher in nahezu jedem Webshop als Option zur Verfügung. Käufer bevorzugen hingegen eher traditionelle Verfahren wie die Rechnung. In Onlineshops, die den Kauf auf Rechnung anbieten, ist dies das mit Abstand am häufigsten genutzte Zahlverfahren (45 Prozent). Dahinter folgen Vorkasse, PayPal, Lastschrift und Kreditkarte. Neuere Methoden wie beispielsweise "sofortüberweisung" kommen erst auf rund 2 Prozent. "Bezahlen über Amazon" oder "Google Checkout" spielen in der Praxis hierzulande noch keine Rolle.

Während vor allem die kleineren Händler mehrheitlich keinen Drang verspüren ihren Kunden weitere Zahlverfahren anzubieten, erwägen rund zwei Drittel der größeren Onlinehändler die Erweiterung ihrer Shops um zusätzliche Bezahlmethoden. Mit 21 Prozent der Nennungen liegt dabei "sofortüberweisung" ganz vorn – dahinter folgen PayPal, Rechnung, "Bezahlen über Amazon", giropay sowie "DHL Checkout". Das aus Sicht des Handels wichtigste Kriterium bei der Entscheidung für ein bestimmtes Zahlverfahren ist dabei dessen Akzeptanz und Verbreitung im deutschsprachigen Raum (83 Prozent). Große Bedeutung haben zudem der Schutz vor Zahlungsausfällen (58 Prozent) und die Kosten für das Verfahren (55 Prozent). Ob sich die Bezahlung vom Kunden auch mobil durchführen lässt, spielt bisher nur für eine Minderheit der Onlinehändler eine Rolle (8 Prozent). (map)