ESA verschiebt Start von Venus Express

Wegen Verunreinigungen innerhalb der Verkleidung der Sojus-Fregat-Trägerrakete hat die Europäische Raumfahrtagentur ESA den Starttermin der Venus-Sonde verschoben. Erst vor zwei Wochen hatte die ESA den Forschungssatelliten Cryosat verloren.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Die europäische Raumsonde Venus Express wird nicht wie geplant am Mittwoch, den 26.10. vom kasachischen Weltraumbahnhof Baikonur aus ins All abheben. Bei einer Abschluss-Inspektion haben Arbeiter eine Verunreinigung innerhalb der Verkleidung der Sojus-Fregat-Trägerrakete entdeckt, teilte die ESA (European Space Agency) mit. Zur Kontamination sei es wahrscheinlich während der Montage der Sonde auf die Oberstufe der Trägerrakete gekommen. Die Abdeckung müsse nun entfernt und die Verschmutzung beseitigt werden, was einige Tage in Anspruch nehme, hieß es weiter. Ein neuer Starttermin steht bislang nicht fest, das Startfenster ist laut ESA bis zum 24. November geöffnet.

Erst vor zwei Wochen hatte die ESA den Forschungssatelliten Cryosat verloren. Nach dem Start vom russischen Raumbahnhof Plesetsk hatten sich die zweite Stufe der Rockot-Trägerrakete und die dritte Antriebseinheit mit dem Satelliten nicht getrennt. Daraufhin stürzte der Satellit über dem Nordpol ab. Cryosat sollte Aufschluss über Veränderungen der polaren Eismassen als Folge der globalen Klimaveränderungen geben. Venus Express soll nach einer rund fünfmonatigen Reise vor allem die Atmosphäre, die Ionosphäre und die Oberfläche unseres Schwesterplaneten erforschen. Von den Erkenntnissen erhoffen sich die Wissenschaftler weitere Hinweise zur Entstehung unseres Sonnensystems und ein besseres Verständnis der klimatischen Veränderungsprozesse auf der Erde.

Zu Venus Express siehe auch in der aktuellen c't:

  • Fernleitung, Venus Express: Wie die Kommunikation mit Raumsonden funktioniert c't 22/05, S. 100
  • Venus ahoi, Computer- und andere Technik an Bord des Venus Express, c't 22/05, S. 106

Sowie den Artikel in Technology Review: (pmz)