Kabelfernsehen sorgt für Wachstum bei Time Warner

Während der US-Mediengigant sein Verlagsgeschäft und die Internet-Tochter AOL umbaut, sorgen das Kabelnetz und die Fernsehsender für Wachstum.

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Der Medienkonzern Time Warner konnte im vierten Quartal des Geschäftsjahres 2006 dank eines substanziellen Steuergewinns und dem Verkauf des europäischen Zugangsgeschäftes einen Anstieg des Nettogewinns um 34 Prozent verbuchen. Das Unternehmen meldete einen Quartalsgewinn von 1,75 Milliarden US-Dollar (1,35 Milliarden Euro) oder 0,44 US-Dollar pro Aktie. Im Vorjahresquartal hatte Time Warner 1,3 Milliarden US-Dollar (rund 1 Milliarde Euro) oder 0,28 US-Dollar pro Aktie verbucht. Für den im Quartalsvergleich erzielten Umsatzzuwachs um 8,2 Prozent auf rund 12,5 Milliarden US-Dollar machte das Unternehmen auch die positive Entwicklung des Kabel- und Fernsehgeschäfts verantwortlich.

Für den größten Umbruch des Geschäftsjahres sorgten der Umbau der Internet-Tochter AOL in ein werbefinanziertes Portal und der Verkauf des Zugangsgeschäfts in Europa. AOL verzeichnete einen Umsatzrückgang um 7,8 Prozent und musste in den USA den Verlust von weiteren zwei Millionen zahlenden Zugangskunden verkraften. Mit 13,2 Millionen Kunden hat AOL gegenüber dem Vorjahreszeitraum 6,3 Millionen Kunden verloren. Der Rückzug aus dem Zugangsgeschäft in Deutschland, Frankreich und Großbritannien ist weitgehend vollzogen, der Verkauf der deutschen Sparte an Hansenet soll im ersten Quartal endgültig über die Bühne gehen.

Die Kabelsparte machte einen Gewinnsprung von 28 Prozent, am Quartalsende blieben Time Warner. Nach Übernahmen stieg der Quartalsumsatz um 58 Prozent Prozent auf 3,65 Milliarden US-Dollar. Das Fernseh-Angebot (u. a. HBO) verzeichnete ebenfalls einen Zuwachs um 11 Prozent. Im Filmgeschäft lief es für Time Warner nicht ganz so gut. Der operative Gewinn brach bei 15 Prozent Umsatzrückgang um die Hälfte ein. Warner weist hier auf den "schwierigen Vergleich" mit dem Jahr 2005 hin, das mit Titeln wie "Harry Potter and the Goblet of Fire" oder "Batman Begins" außergewöhnlich erfolgreich gewesen sei. Sein Verlagsgeschäft unterzieht Time Warner derzeit einer Restrukturierung. Magazintitel werden verschlankt oder verkauft. Zuletzt hatte der Konzern einen weiteren Stellenabbau angekündigt. (vbr)