Prozess gegen Ex-Manager von Nortel beginnt

Gegen drei Manager von Nortel, die bereits 2004 entlassen worden waren, beginnt nun der Prozess. Sie sollen die Bilanzen manipuliert haben, um sich Prämien zu sichern.

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In Kanada beginnt am Montag das Gerichtsverfahren gegen drei ehemalige Manager des Telekommunikationsausrüsters Nortel Networks. Dem ehemaligen CEO Frank Dunn, dem ehemaligen Finanzchef Douglas Beatty und dem ehemaligen Controller Michael Gollogly wird vorgeworfen, die Bilanzen des Unternehmen gefälscht zu haben. Nortel Networks gehörte einst zu den weltweit führenden Telekommunikationsausrüstern, ging aber 2009 nach Milliardenverlusten pleite und wird aktuell zerschlagen. Die angeklagten Führungskräfte waren bereits 2004 entlassen worden, nachdem die Manipulationen entdeckt worden waren.

Vor dem Prozessbeginn am Ontario Superior Court of Justice in Toronto werden die genauen Anklagepunkte nicht bekanntgegeben. Laut einem Bericht der New York Times wird den ehemaligen Führungskräften vorgeworfen, die Geschäftszahlen des Unternehmens manipuliert und fälschlicherweise einen Überschuss ausgewiesen zu haben. Aufgrund dieses Ergebnisses sollen die Angeklagten in den Genuss von Bonuszahlungen von insgesamt 5 Millionen US-Dollar gekommen sein. Vor wenigen Tagen waren laut dem Wall Street Journal vier andere andere Anklagepunkte fallen gelassen worden.

Der Anwalt von Michael Gollogly betonte vor Prozessbeginn, dass es keine Vorwürfe gibt, die Handlungen der Angeklagten hätten etwas mit dem Bankrott von Nortel zu tun. Die anderen beiden Anwälte wiesen die Betrugsvorwürfe gegenüber der New York Times gänzlich von ihren Mandanten. Laut der US-Tageszeitung wird erwartet, dass der Prozess sehr komplex wird. So seien den Angeklagten mehr als 4 Millionen Dokumente übergeben worden und der Prozess selbst könnte Monate dauern. (mho)