Vodafone bringt Talk&Web-Box in die Läden
Das Endgerät kostet zwischen 100 und 500 Euro. Für die stationäre UMTS-Nutzung fallen monatlich 50 Euro für 1000 Telefonminuten und 5000 MByte Inklusivvolumen an. Hinzu kommen weitere Kosten für einen Handy-Laufzeitvertrag.
Mit der "Talk&Web-Box" bringt Vodafone D2 das bereits zur CeBIT vorgestellte Kombi-Angebot zum ortsfesten Telefonieren und Surfen via UMTS nun in die Geschäfte. Der Düsseldorfer Mobilnetzbetreiber versorgt nach eigenen Angaben inzwischen 1200 deutsche Städte mit UMTS. Die Box entspricht äußerlich und in den Spezifikationen weitestgehend der "Ovation MCU1201 3G Multimedia Application Console", von der beim Hersteller Novatel Wireless ein Datenblatt als (PDF-Datei) zu finden ist. Wie bei Handys seit längerem üblich, werden nahezu identische Produkte von den Netzbetreibern unter abweichenden Namen und mit teilweise abweichenden Eigenschaften vermarktet. Inzwischen teilte Vodafone mit, dass die in Deutschland vertriebene Box kein "Netlock" besitzt. Damit ist sie auch in anderen Mobilfunknetzen einsetzbar.
FĂĽr die "Talk&Web-Box" nennt Vodafone folgende technische Details:
- Drei AnschlĂĽsse fĂĽr analoges Telefon, Fax und Anrufbeantworter
- Ethernet Port (10/100BaseT Ethernet) für Anschluss eines stationären PC
- WLAN-Router (802.11g / b)
- WLAN-Access-Point-Funktionen wie User Administration, NAT, Firewall, Routing, IP-Filter, VPN Pass Through konfigurierbare SSID
- USB 2.0 Printer Port mit Printer Server
- Einstellung der Internetoptionen vom PC aus
- Anschluss fĂĽr externe UMTS-Antenne
- Betriebssystem angeschlossener Rechner: Windows 2000, Windows XP, Apple MAC OS X und andere – Novatel meint dazu: "Any OS that supports TCP/IP protocol stack and browser".
- Browser: Internet Explorer, Firefox, Mozilla – Mindestvoraussetzungen laut Novatel: HTML 4.01 und Javascript 1.2
Erscheint die Vodafone-Box als technisch vollständige Alternative zum Festnetzanschluss zum Beispiel in Gebieten ohne DSL-Versorgung oder für einen vorübergehenden Wohnsitz, verlangen die mit zahlreichen Fußnoten gespickten Preisangaben und die Produktbeschreibung (PDF-Datei) von Vodafone einige Rechnerei, um die tatsächlichen Kosten für den Festnetzersatz überschlagen zu können. Die Box kostet unsubventioniert 489,90 Euro – die Kündigungsfrist für den Zuhause-Tarif beträgt dann drei Monate. Alternativ bietet Vodafone das Endgerät für 99,90 Euro an, besteht dann aber auf einer zweijährigen Vetragsbindung und einer monatlichen Zahlung für die Box von 9,28 Euro.
DarĂĽber hinaus kostet die Nutzung der Zuhause-Option monatlich mindestens 49,95 Euro – darin sind 1000 Telefonminuten und 5000 MByte Inklusivvolumen fĂĽr die stationäre UMTS-Nutzung mit derzeit maximal 384 kBit/s enthalten. Hinzu kommen weitere Kosten fĂĽr einen Handy-Laufzeitvertrag: Wer die "Talk&Web-Box" im Vodafone-Netz als Festnetzersatz benutzen will, muss beim DĂĽsseldorfer Carrier zusätzlich einen Handy-Laufzeitvertrag besitzen oder neu abschlieĂźen, der mĂt weiteren monatlichen Kosten von mindestens 15 Euro verbunden ist. Ein Prepaid-Vertrag oder eine "Partnerkarte" sind nach Auskunft von Vodafone hingegen nicht ausreichend. Hingegen war das noch auf Sprachtelefonie beschränkte Angebot "Vodafone Zuhause" während einer Testphase noch als eigenständiges Produkt fĂĽr eine Monatspauschale von 20 Euro erhältlich und bot sich als Festnetzersatz fĂĽr den Zweitwohnsitz an.
Wer die "Talk&Web-Box" als Festnetzersatz installieren will, kann sich zum einen über die Möglichkeit freuen, die gewohnte Festnetznummer portieren zu können. Vodafone verlangt hierfür kein Entgelt – Telefonate zu dieser Nummer kosten den Anrufenden soviel wie eine Festnetzverbindung zu einem Anschluss von BT Germany. Auf der anderen Seite verlangt Vodafone jedoch für abgehende Anrufe zu Sonderrufnummern oder Auslandsrufnummern happige Entgelte, die das Angebot für Nutzer mit entsprechendem Gesprächsaufkommen unattraktiv machen. (ssu)