AUTOSAR 4.0.3 mit Unterstützung für Partial Networking

Die hinter dem AUTOSAR-Standard stehende Organisation legt zunehmend Wert auf Rückwärtskompatibilität zwischen Revisionen und Releases.

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Von
  • Alexander Neumann

Die hinter AUTOSAR (Automotive Open System Architecture) stehende Organisation hat mit der Version 4.0.3 eine Revision des Softwarestandards in der Autoindustrie veröffentlicht. Sie steht seit Januar auf der AUTOSAR-Website für Mitglieder des Industriekonsortiums zur Verfügung. Um die Anforderungen der Mitglieder zu erfüllen, wurde als neue Funktion die Unterstützung des Teilnetzbetriebs (Partial Networking) in den Standard mit aufgenommen.

Durch die Unterstützung des Teilnetzbetriebs liefert AUTOSAR die Voraussetzung dafür, dass sich in bestimmten Fahrsituationen der elektrische Energieverbrauch des Fahrzeugs reduzieren lässt, indem nicht benötige Steuergeräte im Fahrzeug ausgeschaltet werden. Damit erlaubt AUTOSAR das Abschalten und die Inbetriebnahme der Kommunikationsschnittstellen von Steuergerätegruppen (Partial Network Cluster) auf Bus-Ebene während der normalen Buskommunikation. Funktionen wie Sitzsteuerung oder Parkassistent lassen sich bei Nichtgebrauch auf diese Weise ausschalten. Die Unterstützung für Partial Networking wurde auch in AUTOSAR 3.2.1 umgesetzt, ein parallel erschienenes Update des 3x-Releases.

Die Pläne der sogenannten Core Partner des Industriekonsortiums haben offenbar zur Folge, dass AUTOSAR 3.x und 4.x in den nächsten Jahren vermehrt nebeneinander existieren werden. Deswegen spielt das Thema Rückwärtskompatibilität wohl eine entscheidende Rolle für den Industrieverband. Aus dem Grund wurde nun das AUTOSAR-Rückwärtskompatibilitäts-Protokoll für die Migrationsanalyse zwischen Releases und Revisionen eingeführt, das inkompatible Entwicklungen innerhalb des Standards verhindern soll.

AUTOSAR will Herstellern und Zulieferern in der Autoindustrie einen Weg vorgeben, wie sich Schnittstellen und Module programmieren lassen. Der Standard wurde 2003 initiiert und wird von einer internationalen Entwicklungspartnerschaft zahlreicher Firmen getragen, darunter nahezu alle Automobilhersteller, aber auch große und kleine Zulieferer wie BMW, Bosch, Vector und Continental.

Siehe dazu auch:

  • Mario Friedrich, Olaf Kindel; Jetzt einsteigen; AUTOSAR: Chance der Softwareentwicklung im Automotive-Bereich, Artikel auf heise Developer

(ane)