oVirt: Freie Managament-Lösung für Virtualisierungsumgebungen

Das gemeinsam von Canonical, Cisco, IBM, Intel, NetApp, Red Hat und Suse entwickelte Ovirt-Projekt hat die erste Version seiner Software zum Aufsetzen und Verwalten von Virtualisierungsumgebungen freigegeben.

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Von
  • Thorsten Leemhuis

Das Ovirt-Projekt hat die erste Version seiner Software zum Aufsetzen und Verwalten von Virtualisierungsumgebungen freigegeben. Dazu gehört die oVirt Engine, die zentrale Schaltstelle des Management-Teils von oVirt. Sie bietet ein "Admin Portal" genannten Webinterface zum Einrichten, Konfigurieren und Verwalten von Wirten und Gästen, ein REST-API für eigene Skripte und Programm und das "User Portal" zum Anmelden an den Gastsystemen.

oVirt Node umfasst Komponenten, um zusammen mit Teilen von Fedora 16 ein Mini-Linux zu erstellen. Damit lässt sich auf die Schnelle ein Wirtsystem aufsetzen, das mit KVM (Kernel-based Virtual Machine) virtualisiert und sich über die oVirt Engine verwalten lässt.

Letztlich verbergen sich hinter oVirt Engine und Node eine Reihe einzelner Komponenten – darunter beispielsweise der "oVirt Node Management Agent" VDSM, der sich auf dem Wirt um alles kümmert und mit der oVirt Engine kommuniziert. Durch die Installation des VDSM und der von ihm benötigten Komponenten sollen sich auch andere Distributionen über die oVirt Engine administrieren lassen.

Das Management-Web-Interface von oVirt.

(Bild: Screenshot (Seite 19) )

Bei den Komponenten von oVirt handelt es sich um Software, die das Rückgrat der Mitte Januar vorgestellten Version 3 von Red Hat Enterprise Virtualization (RHEV) bildet: Die oVirt Engine findet sich in dem RHEV-M genannten Management-Part des Produkts und die oVirt Node ist das Gegenstück zum Mini-Hypervisor RHEV-H. Die ersten Teile der Software entstanden ursprünglich beim KVM-Spezialisten Qumranet, den Red Hat im Herbst 2008 übernahm. Parallel zur Weiterentwicklung der Software hat Red Hat den teilweise in C# geschriebenen Code auf Java portiert und ihn unter eine Open-Source-Lizenz gestellt. Diesen Code entwickeln nun Canonical, Cisco, IBM, Intel, NetApp, Red Hat, Suse und einige anderen nun zusammen im oVirt-Projekt weiter, das Red Hat schon Mitte 2008 gegründet hatte, um dort Virtualisierungs-Software zu entwickeln.

Das oVirt-Projekt bietet ein Yum-Depot an, um die oVirt-Komponenten unter Fedora 16 einzuspielen; Fedora 17 soll sie von Haus aus mitbringen. Ein vorgefertigtes Image einer oVirt-Node steht ebenfalls zum Download bereit und ist lediglich 143 MByte groß. Das Projekt hat im eigenen Wiki einige Hinweise zur Installation von oVirt unter Debian und Ubuntu gesammelt und verweist auf eine Anleitung für Gentoo.

Ein Install Guide enthält eine Installations-Anleitung und allgemeine Informationen zum Aufbau und Einsatz von oVirt. Eine gute Übersicht über oVirt liefern die Präsentationsfolien eines kürzlich auf der SCALE 10x gehaltenen Vortrags; weitere Hintergründe und zahlreiche Screenshots des Webinterface finden sich in den Folien eines Fosdem-Vortrags. Im oVirt-Wiki finden sich zudem weitere Vortragsfolien, die Informationen zu oVirt und dessen Komponenten liefern. (thl)