Microsoft präsentiert "Windows Live"

Die Redmonder wollen künftig ihr Betriebssystem Windows sowie die Bürosoftware Office mit neuen Onlineangeboten verknüpfen.

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Der Softwarekonzern Microsoft hat die Ergebnisse seiner Beratungen über eine neuen Internet-Strategie vorgestellt. Die Redmonder wollen künftig ihr Betriebssystem Windows sowie die Bürosoftware Office mit neuen Onlineangeboten verknüpfen. Das kündigte Chief Software Architect Bill Gates am Dienstag in San Francisco an. Die Angebote "Windows Live" und "Office Live" sollen durch Abogebühren, aber auch durch Werbeumsätze finanziert werden. "Das Live-Zeitalter hat gerade erst begonnen", sagte Gates. "Das ist ein neuer Weg, sich mit Software zu beschäftigen, ein besserer Weg, der viele neue Möglichkeiten eröffnet."

Auf der Basis der neuen Internet-Strategie will Microsoft erstmals seine Bürosoftware Office über das Internet als Online-Version anbieten – nicht als Office-Anwendung im Webbrowser, sondern als Office-Paket mit zusätzlichen Online-Funktionen und webbasierten Anwendungen für Kleinunternehmen. Dieser Dienst soll es nach den Worten von Gates insbesondere kleineren und mittleren Unternehmen ermöglichen, das Office-System schneller und einfacher zum Laufen zu bringen und zu warten. Außerdem soll "Office Live" direkt mit Datenquellen aus dem Internet verbunden werden können. Eine Betaversion werde Anfang 2006 verfügbar sein. Potenzielle Betatester können sich bereits anmelden.

Unter "Windows Live" fasst Microsoft Dienste seines Angebotes MSN wie den Messenger mit einem neuen E-Mail-Dienst und einem Service zum Betreiben von Weblogs zusammen. Die Dienste "Live.com" und "Windows Live Mail", mit denen Nutzer ihre persönlichen Portale zusammenstellen können, werden jetzt als Vorabversionen präsentiert. Noch nicht verfügbar ist "Windows Live Messenger Beta". Mit Windows Live sollen die Nutzer ihre "Onlineaktivitäten – der Kontakt zu Ihren Freunden und Ihrer Familie, die neuesten Informationen, Ihre E-Mails, präzise Internetsuchen – an einem Punkt" bündeln können, schreibt Microsoft. Künftige Werbekunden sollen über MSN adCenter Werbeplatz buchen.

Derweil hat Sun Microsystems seinen Grid-Computing-Dienst um ein Konvertierungstool erweitert. Kunden können nun von Microsoft Office genutzte und andere proprietäre Dateiformate in das Open Document Format (ODF) konvertieren lassen, teilt das Unternehmen heute mit. Weiter plant das Unternehmen einen Dienst, bei dem aus Text-Dateien Audio-Dateien erzeugt werden sollen, um diese beispielsweise als Podcasts bereitstellen zu können.

Sun hat seine Grid-Initiative im Februar gestartet. Die Ankündigung der Erweiterung des Service, der die Nutzer 1 US-Dollar je CPU und Stunde kostet, wird von Beobachtern als Konter auf die neue Internet-Strategie von Microsoft gewertet. (anw)