Verband verspricht billigere Fotovoltaik

Der Bundesverbandes Solarwirtschaft rechnet mit sinkenden Preisen fĂĽr Solarmodule.

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Dank gesetzlicher Förderung boomt die Fotovoltaik-Branche – doch die Anschaffungskosten für Sonnenstrom-Anlagen sind unverändert hoch. Das wird sich bald ändern, kündigt Carsten Körnig, Geschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW), im Gespräch mit Technology Review an.

"Die Unternehmen müssen viel investieren, in Forschung, in den schnellen Ausbau der Fabriken sowie Vertriebsnetze im In- und Ausland", rechtfertigt Körnig die derzeitige Preispolitik der Solarbranche. Genaue Statistiken existieren nicht, doch nach Angaben von Beobachtern ist der Preis für Fotovoltaik-Module in den vergangenen Jahren teilweise um bis zu 15 Prozent gestiegen.

Als wichtigsten Grund fĂĽr diese Entwicklung nennen Branchenvertreter gern die Knappheit eines Materials, das fĂĽr fast jeden Typ von Solarzellen unverzichtbar ist: Silizium. Die kapitalintensive und energieverschlingende Produktion von Solarsilizium liegt zu 80 Prozent in der Hand von vier Unternehmen: der deutschen Wacker Chemie, dem US-Konzern Hemlock Semiconductor, der Solar Grade Silicon, ebenfalls aus den USA, und der japanischen Tokuyama Corporation.

Der Solarstrom-Boom hat sich tatsächlich stark auf den Preis für Silizium ausgewirkt: In den 90er-Jahren lag er im Bereich um 40 bis 45 Dollar pro Kilogramm, berichtet Matthias Raetz, Beschaffungschef bei Q-Cells; in den Jahren 2002 und 2003 habe es dann einen Einbruch um fast 50 Prozent gegeben. Seit 2004 aber geht es rund: In langfristigen Verträgen sind die Preise laut Raetz wieder auf 45 bis 50 Dollar gestiegen, auf dem Spotmarkt für sofortige Lieferungen würden teilweise deutlich über 200 Dollar pro Kilo verlangt.

Doch die Solarstrom-Hersteller haben viel in Forschung und Entwicklung investiert und verbrauchen mittlerweile weniger Silizium pro Zelle. "Die Investitionen werden sich sehr bald in deutlich sinkenden Solarstrom-Kosten auszahlen", sagt Körnig. Das würde der Absicht des Gesetzgebers entsprechen, der alternative Energiequellen mit dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) fördert. Für Solarstrom aus kleinen Anlagen sieht es eine Vergütung von 51,8 Cent pro eingespeister Kilowattstunde über 20 Jahre hinweg vor, wenn die Anlage in diesem Jahr in Betrieb geht; bei einem Start in 2007 verringert sich die Vergütung um fünf Prozent.

Mehr dazu in Technology Review 08/2006 (seit heute im Zeitschriftenhandel oder online zu bestellen): (wst)