T-Mobile mit stärkstem Quartal der Unternehmensgeschichte
In Deutschland hat der Mobilnetzbetreiber nun 28,7 Millionen Kunden, wobei der Durchschnittsumsatz ARPU bei 23 Euro verharrt. T-Mobile USA hat nun mehr als 20 Millionen Kunden.
Der in Bonn ansässige Mobilfunkkonzern T-Mobile International hat im dritten Quartal 2005 das nach eigenen Angaben stärkste Vierteljahresergebnis der Unternehmensgeschichte erzielt und konnte damit zu den aktuellen Milliardengewinnen des Mutterkonzerns Deutsche Telekom AG beitragen. In Deutschland zählt T-Mobile nunmehr 28,7 Millionen Kunden – 530.000 mehr als zur Jahresmitte beziehungsweise gut 1,3 Millionen mehr als zum Ende des dritten Quartals 2004. Im Jahresvergleich fiel der Durchschnittsumsatz pro Kunde in Deutschland leicht von 24 auf nun 23 Euro. Die ARPU (Average Revenue per User) genannte Größe umfasst die monatliche Grundgebühr sowie die Umsätze aus Sprach- und Datenverbindungen wie SMS oder mobiles Surfen sowie Roaming-Umsätze.
Der Umsatz von T-Mobile Deutschland betrug im dritten Quartal 2,212 Milliarden Euro, was einem Rückgang um 2,2 Prozent gegenüber der Vorjahresperiode entspricht. Die Bonner begründen diese Entwicklung auf dem Heimatmarkt mit Rückgängen im "margenschwachen Geschäft" mit Endgeräten. Viele Neukunden entschieden sich inzwischen für SIM-only-Angebote und verzichteten dabei auf ein subventioniertes Endgerät. Konzernweit stieg der Umsatz des Mobilfunkkonzerns im dritten Quartal, der in zehn Staaten aktiv ist, um 10,6 Prozent gegenüber dem Vergleichsquartal auf jetzt 7,648 Milliarden Euro. Auch die Zahl der Kunden stieg im Jahresvergleich um 10,2 Prozent auf konzernweit knapp 83,1 Millionen Kunden. Der Konzernüberschuss vor Steuern, dem Zinsergebnis und den Abschreibungen des Unternehmens (EBITDA) stieg gegenüber dem Vorjahr um 356 Millionen auf 2,7 Milliarden Euro, die EBITDA-Marge kletterte leicht um 1,4 Prozentpunkte auf 35,7 Prozent.
Zu den Umsatzbringern des Mobilfunkkonzerns zählt seine Tochter in den Vereinigten Staaten, die nun 20,3 Millionen Kunden zählt und mit 3,1 Milliarden Euro ihren Umsatz im abgelaufenen Quartal im Jahresvergleich um 26,4 Prozent steigern konnte. Auch der ARPU von T-Mobile USA liegt mit 42 Euro an der Spitze der Konzerngesellschaften, allerdings sind auch die Kosten zur Gewinnung von Neukunden mit 121 Euro deutlich höher als auf dem deutschen Mobilfunkmarkt. Das aktuelle Ergebnis untermauert die Strategie des Telekom-Managements, das Mobilfunk-Engagement in Nordamerika auszubauen, nachdem Analysten der Telekom zuvor geraten hatten, sich vom US-Markt zurückzuziehen, da T-Mobile USA gerade halb so viel Kunden hat wie jeder, der nach einer Fusionswelle entstandenen amerikanischen Konkurrenten.
Aus den heute von T-Mobile vorgelegten Quartalszahlen (PDF-Datei) geht außerdem hervor, dass die Tochterunternehmen in den Niederlanden und in Österreich mit 37 Euro beziehungsweise 35 Euro deutlich höhere ARPU-Werte als die deutschen Mobilfunkkunden erzielen. Zugleich sind die Mobilfunkmärkte der Nachbarländer deutlich stärker umkämpft, wofür der Anstieg der Kundengewinnungskosten um knapp 30 Prozent auf 145 Euro (Niederlande) beziehungsweise 132 Euro (T-Mobile Austria) spricht. Abzuwarten bleibt, inwieweit das Aufkommen von Discount-Marken in Deutschland dort einen ähnlichen Trend einleitet. Anfang November startete mit EasyMobile ein Preisbrecher, der das Bonner Handynetz mitbenutzt – erste "Kannibalisierungseffekte" könnten im vierten Quartal zutagetreten: Zeitgleich zum umsatzstarken Weihnachtsgeschäft laufen zahlreiche Handy-Verträge aus, was den Kunden den Wechsel in aktuelle Angebote erleichtert. (ssu)