CentOS und Oracle veröffentlichen RHEL-5.8-Nachbauten

Die RHEL-Klone erhalten nicht nur Fehlerkorrekturen und bessere Hardware-Unterstützung, sondern auch Neuerungen für die Virtualisierung und das Power-Management.

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Von
  • Thorsten Leemhuis

Das CentOS-Projekt hat die Version 5.8 seiner kostenlos erhältlichen Linux-Distribution freigegeben. Wie bei CentOS üblich handelt es sich um einen Nachbau aus den Quellen eines Red Hat Enterprise Linux (RHEL) mit der gleichen Versionsnummer, zu dem der Klon voll kompatibel sein soll; die CentOS-Entwickler bauen teilweise sogar bewusst Fehler der Vorlage in CentOS nach ("bug-to-bug compatibility"), da eine Korrektur solcher Fehler zu Verwirrung bei Anwendern und wieder anderen Problemen führen kann.

CentOS 5.8 enthält daher alle Verbesserungen, die das vor zweieinhalb Wochen vorgestellte und über ein Abo-Modell vertriebene RHEL 5.8 brachte, darunter nicht nur Fehlerkorrekturen und bessere Hardware-Unterstützung, sondern auch Neuerungen für die Virtualisierung und das Power-Management. Einige Detail-Unterschiede zur Vorlage, die teilweise durch das Entfernen von durch Red Hat geschützten Elementen bedingt sind, erläutert die Release-Notes von CentOS 5.8.

Bereits vor einigen Tagen hatte Oracle sein RHEL-5.8-Nachbau Oracle Linux 5.8 freigegeben. Auch das enthält alle Verbesserungen der Vorlage und soll kompatibel zu RHEL 5.8 sein. Die Distribution nutzt allerdings standardmäßig den Oracle-eigenen Unbreakable Enterprise Kernel (UEK) auf Basis von Linux 2.6.32 statt einem Nachbau des auf Linux 2.6.18 basierenden RHEL-5.8-Kernels, der parallel installiert wird; der UEK-Kernel verhält sich an einigen Stellen anders, bietet aber zusätzliche Funktionen und soll laut Oracle bei manchen Umgebungsbedingungen bessere Performance liefern. (thl)