Neuer Verwalter für Linux-Kernel 2.4

Marcelo Tosatti übergibt nach viereinhalb Jahren die Betreuung der Kernel-Serie 2.4 an Willy Tarreau, der sich zuletzt mit der Verwaltung der 2.4-hotfix-Serie einen Namen gemacht hat.

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Von
  • Thorsten Leemhuis

Marcelo Tosatti hat im Zuge der Freigabe von Linux 2.4.33-rc3 angekündigt, dass künftig Willy Tarreau die Linux-Kernel-Serie 2.4 verwalten wird. Tosatti hatte vor viereinhalb Jahren im Alter von 18 Jahren die Betreuung des Kernel 2.4 ab Version 2.4.15 von Linus Torvalds übernommen. Seit der Veröffentlichung der Kernel-Serie 2.6 hat Linux 2.4 jedoch – wie nicht anders zu erwarten – nach und nach an Bedeutung verloren. So erfuhr der Kernel 2.4 zuletzt nur noch kleinere Fehlerkorrekturen, neue Funktionen oder Treiber für aktuelle Hardware waren Mangelware. So waren die Patches für 2.4.31 und 2.4.32 nur noch 25 und 54 KByte klein (bz2-Format), während beispielsweise allein der gepackte Patch von 2.6.16 auf 2.6.17 fast sechs MByte groß ist.

Tarreau hat mit der Verwaltung von Kernel-Serien schon einige Erfahrung: Er betreut schon seit längerem die Kernel-Serie 2.4-hf (hotfix). In ihr hat er auf dem Linux 2.4 basierende Kernel veröffentlicht und größere Fehler oder Sicherheitslücken schnell korrigiert. Beim von Tosatti gewarteten offiziellen Kernel 2.4 dauerte das meist länger, da dort die Patches zumeist nur in den Entwicklerbaum integriert wurden, die Veröffentlichung eines neuen Kernels aber meist erst einige Wochen oder Monate später erfolgte.

Auch Linux 2.4.33-rc3 enthält nur wenige Korrekturen. Eine davon schließt die Sicherheitslücke CVE-2006-2935, bei der ein Angreifer mit einem präparierten USB-Device einen ausnutzbaren Buffer overflow hätte erzeugen können. (thl)