Viacom plant Kooperation mit neuer Video-Plattform

Material der TV-Kanäle MTV, Comedy Central und anderes soll möglicherweise demnächst über die neue Plattform Joost erhältlich sein.

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  • dpa

Der US-Medienkonzern Viacom setzt nach seinem Lizenzstreit mit der kostenlosen Videoplattform YouTube offenbar auf einen neuen Internet-Partner. Wie das Wall Street Journal heute berichtet, steht der Konzern kurz vor einem umfangreichen Lizenzabkommen mit dem jungen Start-up Joost. Über die Plattform wolle Viacom hunderte Stunden aus seinen TV-Kanälen MTV, Comedy Central und Spike sowie Filme der konzerneigenen Paramount Studios anbieten, heißt es in dem Bericht. Ähnliche Gespräche mit dem Suchmaschinenbetreiber Google, dem auch YouTube gehört, hatte das Unternehmen zuletzt ergebnislos abgebrochen.

"Wir sind daran interessiert, unsere Inhalte über so viele Plattformen wie möglich zu vertreiben – vorausgesetzt wir können in einer sicheren Umgebung agieren", sagte Viacom-Manager Philippe Dauman der Zeitung. Die Zusicherung der Betreiber der Joost-Plattform, Viacoms Urheberrechte zu schützen, sei ein wesentlicher Faktor gewesen. Der Videoplattform YouTube dagegen hatte Viacom-Chef Sumner Redstone erst Ende vergangener Woche "Diebstahl" vorgeworfen.

Vor rund zwei Wochen hatte Viacom der inzwischen von Google gekauften Videoplattform YouTube untersagt, seine Inhalte anzubieten und aufgefordert, rund 100.000 Titel aus dem Angebot zu streichen. Wiederholt hatten auch andere Medienunternehmen der Plattform Urheberrechtsverletzungen vorgeworfen. Nach Aussage von Redstone sei das seinem Unternehmen unterbreitete Angebot zudem nicht akzeptabel gewesen.

Finanzielle Einzelheiten zu dem Abkommen von Viacom mit Joost hätten die Unternehmen bislang nicht bekannt gegeben, schreibt das Wall Street Journal. In ähnlichen Vereinbarungen habe Viacom jedoch neben anderen Ausgleichszahlungen zwei Drittel der Werbeumsätze für sich reklamiert. Die Plattform Joost wurde 2006 von Niklas Zennström und Janus Friis gegründet. Die beiden haben bereits mit dem inzwischen von eBay gekauften Internet-Telefonie-Anbieter Skype, aber auch mit der umstrittenen Tauschbörse Kazaa erfolgreiche Unternehmensgründungen hinter sich. (dpa) / (anw)