BUND fordert Stopp von Bauprojekten

Der Umweltverband BUND hat gefordert, in Schleswig-Holstein 20 Vorhaben zum Bau von Autobahnen und Fernstraßen zu streichen. Die Projekte mit einem Finanzvolumen von 1,64 Milliarden Euro seien besonders umweltkritisch, erklärte der BUND am Dienstag in Kiel.

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  • mav

Der Umweltverband BUND hat gefordert, in Schleswig-Holstein 20 Vorhaben zum Bau von Autobahnen und Fernstraßen zu streichen. Die Projekte mit einem Finanzvolumen von 1,64 Milliarden Euro seien besonders umweltkritisch, erklärte der BUND am Dienstag in Kiel.

Der BUND fordert den Verzicht auf geplante Bauprojekte

„Leere Haushaltskassen, der ungebremste Flächenfraß und die Folgen des Klimawandels zwingen zu einem Kurswechsel bei den Fernstraßeninvestitionen“, sagte die Landesvorsitzende Sybille Macht- Baumgarten. Das Land müsse umsteuern weg vom teuren Straßenneubau und hin zur Erhaltung des Straßennetzes und zu kostengünstigen, umweltverträglichen Lösungen. Auf Projekte wie den Weiterbau der Autobahn A20 müsse verzichtet werden. Ebenfalls auf der Streichliste des BUND stehen die Ostumfahrung Hamburgs im Zuge der A21, die Eckverbindung zwischen A21 und B76 in Kiel, die B206 zwischen Itzehoe und Bad Bramstedt sowie die B207 zwischen Puttgarden und Heiligenhafen. Hinzu kommen zahlreiche Ortsumgehungen, zum Beispiel von Ratzeburg, Schwarzenbek, Uetersen und Geesthacht.

Geld reicht nur für Erhalt des Netzes - findet der BUND

Aus Sicht des BUND reichen die verfügbaren Investitionsmittel, die Schleswig-Holstein aus dem Bundeshaushalt zustünden, nur dazu aus, die Erhaltung der Straßen zu sichern und begonnene Projekte auszufinanzieren. Das Land bekomme aus dem Bundeshaushalt jedes Jahr 136 Millionen Euro für Fernstraßeninvestitionen. Doch allein für die Erhaltung des vorhandenen Straßennetzes müssten nach Aussage des BUND-Verkehrsexperten Dirk Bartel bereits 90 Millionen Euro ausgegeben werden. «Will das Land allein die Fertigstellung der A20 zügig umsetzen, braucht es bei der derzeitigen jährlichen Investitionshöhe noch 15 Jahre», äußerte Bartel. (dpa) (mav)