Klage in den USA wegen irreführender Werbung für Siri

Zum zweiten Mal wird in den USA eine Klage gegen Apple angestrengt, weil die Firma bei der Werbung für das iPhone-Sprachassistenzprogramm Siri zu dick aufgetragen haben soll.

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Von
  • Peter König

Das Sprachassistenzsystem Siri spielte die Hauptrolle in diversen Werbespots, mit denen Apple in den USA den Absatz des iPhone 4S befeuern will. Sie zeigen unter anderem, wie die Software auf einer Reise quer durch die USA Routen, Restaurants, Veranstaltungen und Tankstellen in der Nähe der Nutzer findet und darüber hinaus Fragen beantwortet, die Wissen erfordern. Diese Darstellung übertreibe den tatsächlichen Nutzen aber bei weitem und sei daher irreführend, so der Vorwurf eines Privatmanns aus Kalifornien, der deswegen beim Bundesgericht in Los Angeles eine Klage gegen Apple eingereicht hat.

"Entweder versteht Siri nicht, was der Kläger gefragt hat, oder es liefert, nach einer langen Pause, die falsche Antwort," zitiert die Los Angeles Times aus der Klage. Der Privatmann hat den Status einer Sammelklage beantragt, um auch für andere Käufer des iPhone 4S Schadensersatz zu erstreiten. Eine ähnliche Klage war bereits Mitte März in New York erhoben worden.

Der Hauptrolle in den Werbespots zum Trotz befindet sich Siri offiziell immer noch im Beta-Stadium. Eine Studie unter US-amerikanischen iPhone-4S-Besitzern ergab kürzlich, dass etwa drei Viertel von ihnen mit Siri zufrieden oder sehr zufrieden seien – allerdings gaben die Marktforscher nicht an, nach welchen Kriterien sie ihre 500 Probanden ausgewählt haben und zu welchem Zeitpunkt die Befragung stattfand. In Deutschland fehlen dem Sprachassistenten derzeit etliche der Funktionen, die die US-Werbespots zeigen, etwa der Zugriff auf Daten von Wolfram Alpha oder die lokale Suche.

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(pek)