Beschleunigung für TV-Kabel- und VDSL-Zugänge

Kabel Deutschland investiert in die Infrastruktur, was Ciscos Aktionäre freut und Zugänge mit bis zu 400 MBit/s erwarten lässt. Bei bestehenden VDSL-Anschlüssen der Telekom könnte sogar ohne neue Hardware noch ein Geschwindigkeitssprung kommen.

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Einer Pressemitteilung von Cisco zufolge wird Kabel Deutschland (KDG) sein Kernnetz auf Router der CRS-3-Serie umstellen (Carrier Routing System). Damit dürfte der Provider Netzwerkengpässen begegnen und Angebote mit schnellerem Downstream als den heute maximal verfügbaren 100 MBit/s vorbereiten wollen. Bei derzeit üblichen, nach dem DOCSIS-3-Standard arbeitenden Kabelmodems sind bis zu 400 MBit/s möglich; 1170 MBit/s auf dem Kundenanschluss hat KDG schon Ende 2010 im Feldversuch erprobt. Zwar könnte ein TV-Kabel noch höhere Datenraten transportieren, hätte dann aber keinen Platz mehr für die Fernsehprogramme.

Am VDSL50-Testanschluss der c't-Redaktion weist das Modem eine Leitungskapazität von über 100 MBit/s im Downstream aus.

In ausgewählten Städten bietet der Konkurrent Deutsche Telekom schon jetzt Glasfaseranschlüsse mit bis zu 200 MBit/s an. Prinzipiell kann man über dieses Medium auch deutlich höhere Geschwindigkeiten im Gigabit-Bereich realisieren, doch stehen dem hohe Kosten für die erst noch zu verlegenden Glasfaserkabel entgegen. In den VDSL-versorgten Gebieten könnte die Telekom dagegen heute schon eine Schaufel drauftun, zumindest bei kurzen "letzten Meilen": Das Modem am VDSL50-Testanschluss der c't-Redaktion bescheinigt eine Leitungskapazität von über 100 MBit/s, die der Provider allein durch Konfigurationsänderung freischalten könnte. (ea)