Intel-Chipsätze für Billig-PCs

Die Chipsatz-Varianten P31 und G31 sollen die Fertigung billigerer Mainboards für aktuelle Prozessoren möglich machen.

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Mit den Mainboard-Chipsätzen P31 (ohne) und G31 (mit integriertem Grafikprozessor) erweitert Intel die Chipsatz-Serie 3 um billigere Varianten. Anders als die teureren Ausführungen P35 und G33 sowie die angekündigten Produkte G35, Q35 und X38 sind P31 und G31 nur für eine maximale Frontsidebus-Taktfrequenz von 266 MHz (FSB1066) ausgelegt, während die schnellsten Intel-Prozessoren mit FSB1333 laufen. Als Hauptspeicher binden G31 und P31 bis zu 4 GByte DDR2-SDRAM (maximal DDR2-800/PC2-6400) an, bei den teureren Chipsätzen sind es bis zu 8 GByte DDR2- oder DDR3-SDRAM.

Überraschenderweise setzt Intel statt der bei den bisherigen Serie-3-Chipsätzen vorgesehenen Southbridge ICH9 den zwei Jahre alten ICH7 ein, der noch einen PATA-Kanal für optische Laufwerke mitbringt. Deshalb können Boardhersteller auf PCI Express-Zusatzchips wie den JMicron JMB368 oder den Marvell 88SE6101 verzichten, wenn sie noch einen IDE-Kanal anbinden wollen.

Den DirectX-9-kompatiblen Grafikprozessor im G31 nennt Intel GMA 3100, er steckt auch im G33 und soll (laut diesem PDF-Dokument) auch im Q35 und im Q33 zum Einsatz kommen. Die integrierte Grafik nutzt bei Intel dynamisch (DVMT) den Hauptspeicher mit, im Falle des GMA 3100 belegt sie bis zu 256 MByte. Mit den Treibern hat Intel indes Probleme, einige Funktionen dürften erst mit aktualisierten Treibern nutzbar werden.

Hauptvorteil der Serie-3-Chipsätze im Vergleich zu älteren Intel-Chipsätzen ist die Unterstützung kommender 45-Nanometer-Prozessoren (Penryn-Generation), deren Lowcost-Varianten aber wohl erst 2008 erscheinen. Im Segment der Billig-PCs hat Intel den Nachteil, dass Mainboards mit den eigenen Chipsätzen vergleichsweise teuer sind – AMD hatte bei der Vorstellung des AMD 690G/690V den günstigen Preis hervorgehoben. Während AM2-Boards mit AMD 690G auch von den Top-Mainboard-Marken für weniger als 70 Euro zu haben sind und dafür oft auch schon HDMI- oder DVI-Ports mitbringen, kosten die meisten G33-Boards mehr als 120 Euro – das ist ein indiskutabler Preis für einen Heimrechner mit Onboard-Grafik, den Einzelhändler nur schwer zu Preisen oberhalb von 400 Euro loswerden. Für Lowcost-Boards greift Intel deshalb auch selbst auf Chipsätze anderer Firmen zurück, früher etwa von ATI oder nun auch von SiS.

Zu den ersten angekündigten G31-Boards gehört das Gigabyte GA-G31MX-S2. Interessanterweise weicht Gigabyte hier von der Intel-Spezifikation ab und lässt auch FSB1333 zu. (ciw)