Der neue Audi S6 Avant in Fahrt
Eine Spezialversion folgt der anderen: Erst hat Audi den leicht offroadaffinen A6 allroad quattro vorgestellt, jetzt folgt der sportliche S6 mit 420 PS. Wir haben den Sportler mit Zylinderabschaltung gefahren
- Gregor Hebermehl
München, 20. April 2012 – Eine Spezialversion folgt der anderen: Erst hat Audi den leicht offroad affinen A6 allroad quattro vorgestellt, jetzt folgt der sportliche S6 mit 420 PS. Im Gegensatz zum allroad-Modell gibt es den S6 auch als Limousine und die identische Motorisierung kommt auch im ebenfalls neuen S7 Sportback zum Einsatz - aber im Kombiland Deutschland muss bei uns der S6 Avant zum Test antreten.
Dezent sportlich
Von außen unterscheidet sich die Sportversion nur wenig von seinen A6-Modellgeschwistern: Der silbergraue Grill ist mit Doppelstreben versehen, ganz unten gibt es einen breiten zusätzlichen Lufteinlass. Die Außenspiegelkappen ziehen in Alu-Optik durch den Wind und der breite Heckdiffusor bekommt die gleiche Farbe wie der Frontgrill. Die beiden Doppelendrohre rechts und links wurden ganz leicht in eine ovale Form gedrückt.
Der neue Audi S6 Avant in Fahrt (31 Bilder)

Der neue Audi S6 Avant ist da
Beim Innenraum bleibt sich Audi treu: Die Verarbeitung ist perfekt. Nur das 1380 Euro teure Head-up-Display sitzt wie ein Nachrüstteil auf dem Armaturenbrett, weil sich Audi erst spät dazu entschlossen hat, überhaupt Head-up-Displays anzubieten. Die sportlichen Sitze sind schick, bieten guten Halt und machen auch auf langen Strecken Spaß. Im Dachhimmel sitzen serienmäßig vier kleine Mikrofone, die nichts mit einer Freisprecheinrichtung zu tun haben. Wozu die gut sind, werden Sie noch hören. Eine Ausstattungs-Neuheit führt Audi mit dem S6/S7 ein: eine Smartphone-App für ein Webradio. Wenn das Smartphone dann mit dem Fahrzeug verbunden wird, haben die Insassen Zugriff auf über 5000 Internet-Radiosender. Der Kofferraum des S6 Avant fasst mit 565 bis 1680 Liter viel Gepäck – beim Mercedes E-Klasse T-Modell stehen aber 130 bis 270 Liter mehr zur Verfügung. Gut: Die Schienen für das Gepäck-Fixierset sind Serie. Schlecht: Das Fixierset selbst kostet 155 Euro Aufpreis.
Feine Lenkung, verstellbares Fahrwerk
Die elektromechanische Lenkung des S6 Avant arbeitet mit einer geschwindigkeitsabhängigen Servounterstützung. Auch bei niedrigen Geschwindigkeiten bietet die Lenkung immer einen brauchbaren Widerstand – unangenehme Parkplatz-Einkurbel-Laschheit gibt es nicht. Serienmäßig kümmert sich beim S6 Avant ein sportlich abgestimmtes Luftfahrwerk um den Untergrund. Dieses legt den Wagen grundsätzlich um zwei Zentimeter tiefer als die A6-Modelle. In der Fahrwerkseinstellung "auto" geht es ab 120 km/h dann noch einmal um zwei Zentimeter runter, bei "Comfort" bleibt das Ausgangsniveau erhalten. Die Einstellungen muss der Fahrer über ein Menü vornehmen oder er legt diese Funktion auf die frei belegbare Programmtaste am Lenkrad. Einen komfortablen Direktwahl-Schalter, wie ihn BMW beispielsweise mit dem so genannten Fahrerlebnisschalter bietet, suchen wir im S6 Avant vergebens.