Bye bye Linksys

Cisco lässt die Marke des 2003 übernommenen Netzwerkproduzenten sterben und vertreibt Produkte für Heimanwender und Kleinfirmen nun unter eigenem Namen.

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Viereinhalb Jahre, nachdem der Netzwerk-Konzern Cisco den 1988 gegründeten, deutlich kleineren Hersteller für Heimnetzwerkgeräte aufkaufte, lässt die Mutter nun die Marke Linksys sterben. Wie die Website Überpulse berichtet, hält Cisco-Chef John Chambers die Marke Cisco mittlerweile im Heimvernetzungsmarkt für gut etabliert. Den Namen Linksys habe man so lange weitergeführt, weil er dort deutlich bekannter gewesen sei. Erst vor wenigen Wochen hat Cisco eine Abteilung für den SOHO-Markt eingerichtet. Bei den deutschen Niederlassungen beider Firmen war noch niemand zu einer Stellungnahme gegenüber heise online bereit, weil der Termin für den hiesigen Vollzug (Rollout) der Maßnahme noch nicht feststehe.

Einer der Bestseller von Linksys war der WLAN-Router WRT54G, der die Open-Source-Szene für Router-Firmware begründete. Das 2003 auf den Markt gebrachte Gerät gehörte zur ersten Generation von Breitband-Routern mit schnellem WLAN (IEEE 802.11g) und erlebte zahlreiche Revisionen. Verschiedene Entwicklergruppen stricken unter Namen wie DD-WRT, FreeWRT, HyperWRT oder OpenWRT an eigenen Ausgaben der Betriebssoftware für den WRT54G und kompatible Geräte. Sie haben dem Router zu Funktionen verholfen, die der Hersteller nie eingeplant hatte.

Mit dem NAS-Adapter NSLU2, der Zugriff auf USB-Festplatten im Heim-LAN herstellt, wiederholte sich die "Befreiung" der Firmware. Freiwillig rückte Linksys die WRT54-Sourcen indes nicht heraus, es brauchte erst eine nachdrückliche Aufforderung der Rechteinhaber. Im Getriebe des Konzerns versandete der Lerneffekt anscheinend, denn mit dem WLAN-Telefon WIP300 gab es dieses Jahr ähnliche Probleme. (ea)