Micron steigt mit Elpida-Kauf zum zweitgrößten DRAM-Hersteller auf

Micron soll das Rennen um die Übernahme des angeschlagenen Konkurrenten Elpida gewonnen haben. Lediglich drei Firmen stemmen nun 90% des weltweiten DRAM-Umsatzes.

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Der US-amerikanische Speicherchiphersteller Micron will für rund 200 Milliarden Yen – umgerechnet etwa 1,9 Milliarden Euro – den letzten japanischen DRAM-Fertiger Elpida übernehmen. Der war in der letzten, besonders scharfen Preis-Abschwungphase in eine finanzielle Schieflage geraten und hatte Gläubigerschutz beantragt. Mehrere Firmen, darunter der südkoreanische Konkurrent SK Hynix, hatten an einem Bieterverfahren teilgenommen, welches am vergangenen Freitag endete. Nach Berichten japanischer Medien, darunter Jiji.com, hat Micron das Rennen mit dem oben genannten Gebot für sich entschieden. Im Verlauf der nächsten Jahre will Micron demnach weitere 300 Milliarden Yen in die Aufrüstung von drei Elpida-Werken (Chip-Fabs) in Japan investieren.

Das jährliche Umsatzvolumen des Weltmarktes für DRAM-Bauelemente beträgt laut IHS iSuppli rund 30 Milliarden US-Dollar. Mit der Übernahme von Elpida durch Micron steigt das Unternehmen zum weltweit zweitgrößten DRAM-Hersteller nach Samsung und vor SK Hynix auf. Der Abstand zur neuen Nummer 4, dem Micron-Kooperationspartner Nanya aus Taiwan, wächst drastisch – ebenso wie die Anbieterkonzentration im DRAM-Markt: Die drei größten Hersteller teilen künftig rund 90 Prozent des weltweiten Umsatzvolumens unter sich auf.

Alle drei gehören auch zu den führenden Herstellern von NAND-Flash-Speicher, wo überhaupt nur noch fünf Firmen im Rennen sind – nämlich zusätzlich noch Toshiba und der viel kleinere taiwanische Hersteller Powerchip, der komplett von DRAM- auf NAND-Flash-Chips umgestiegen ist.

Zu den Details der Übernahme, die anscheinend noch von japanischen Behörden abgesegnet werden muss, gibt es bisher keine offiziellen Informationen von Elpida oder Micron. Daher ist auch unklar, was mit den Elpida-Tochterfirmen Akita Elpida in Japan und Rexchip in Taiwan passiert. (ciw)